Grossrat fordert Bubenparlament am Zukunftstag
Joël Thüring (SVP) verlangt Ausgleich für die angebliche Benachteiligung von Knaben.

SVP-Grossrat Joël Thüring will, dass am nächsten nationalen Zukunftstag im November 2020 ein sogenanntes Bubenparlament durchgeführt wird. Er bittet den Regierungsrat in einem Vorstoss, den er diese Woche einreichen will, die Durchführung einer solchen Veranstaltung zu prüfen.
Thüring nimmt damit Bezug auf das «Mädchenparlament», das die Abteilung «Gleichstellung von Männern und Frauen» der basel-städtischen Verwaltung am Zukunftstag vom 14. November angeboten hat. Dabei bekamen mehrere Dutzend Mädchen die Möglichkeit, den Grossen Rat zu besuchen, dort in die Rolle von Parlamentarierinnen zu schlüpfen und so die Arbeit des Parlaments kennenzulernen. Für Buben gab es am Zukunftstag gleichzeitig das Angebot, sich als «Männerforscher» zu betätigen.
Buben in Schule benachteiligt
Grundsätzlich habe er nichts gegen geschlechterspezifische Programme für Kinder und Jugendliche, schreibt Thüring im Vorstoss. Auch die derzeitige Debatte um das Thema «Frau» sei nicht falsch. Dabei gehe jedoch gerne vergessen, «dass derzeit besonders im Kindes- und Jugendalter das männliche Geschlecht in der Krise ist». Neue Studien hätten ergeben, dass Buben an den Schulen «systematisch benachteiligt» würden und sich die Lehrpersonen, die überwiegend weiblich seien, ganz nach den Bedürfnissen der Mädchen richteten. «Entsprechend schlagen Kinder- und Jugendpsychologen Alarm.»
Joël Thüring verweist in seinem Vorstoss darauf, dass der Grosse Rat erst im November einen Vorstoss der SP überwiesen hat, welcher mehr männliche Betreuungs- und Lehrpersonen in Kitas, Tagesstrukturen, Kindergärten und Primarschulen fordert. «Bei der besagten Abteilung im Präsidialdepartement scheinen diese Thematik und die Forderungen der Experten hingegen noch nicht angekommen zu sein.»
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