Umbau zum «Waldhaus für alle»Grossinvestition im Hardwald
Das Waldhaus wird für einen umfassenden Umbau für mindestens ein halbes Jahr geschlossen. Die Bürgergemeinde plant im Sommer 2021 eine Teilöffnung und will neu einen Buvettenbetrieb anbieten.

Die Tatsache, dass die Bürgergemeinde Basel als Eigentümerin des beliebten Waldhauses im Hardwald von Muttenz beim anstehenden Pächterwechsel nicht um eine Anschlusslösung bemüht war und nun 25 Mitarbeiter in der Weihnachtszeit arbeitslos werden, hat zu breiten Diskussionen in der Region geführt. Darum gibt die Bürgergemeinde bereits jetzt und nicht erst im Dezember erstmals Einblick in ihre Pläne mit der Gaststätte. «Wir werden einen höheren einstelligen Millionenbetrag in das Waldhaus investieren», sagt Bürgerratspräsident Lukas Faesch. Über das Gesamtprojekt und das nötige Investitionsvolumen werde der Bürgerrat am 1. Dezember entscheiden.
Schon jetzt ist klar: Die idyllisch gelegene Gaststätte mit Hotelbetrieb bleibt ein gutes halbes Jahr geschlossen. Im Sommer werde man das Restaurant Waldhaus sukzessive wieder öffnen, während die Hotellerie in den umliegenden Erweiterungsbauten in einer späteren Etappe in Betrieb genommen werden. Im Sommer also erwarten die Gäste miteinander verbundene Innenräume, die flexibel unterteilt werden können. Die direkt am Rhein gelegene Aussenanlage wird vergrössert, die Abhängigkeit vom Wetter jedoch dank einer gedeckten Veranda verringert.
Buvettenbetrieb vorgesehen
Zusätzlich zum bedienten Terrassenrestaurant ist ein lockerer Buvettenbetrieb mit Selfservice vorgesehen. Geplant ist auch ein neuer Spielplatz. «Damit wollen wir unterschiedlichste Gäste bedienen können», sagt Faesch. Der Hündeler mit festem Schuhwerk oder Familien auf Waldspaziergängen sollen sich genauso wohl fühlen wie Taufgesellschaften, die am Wochenende im Waldhaus tafeln.
Nach Einschätzung des federführenden Architekten Rolf Stalder bieten die anstehenden Bauarbeiten zudem die Chance, die «historische Romantik des Hauses» aufzufrischen und «verunklärende» frühere Erweiterungsbauten stimmig einzubinden. So werde etwa mit der neuen Veranda ein Anbau aus den 90er-Jahren stilgerecht korrigiert, teilt die Bürgergemeinde mit.
Der bisherige Pächter, Gilbert Stähli, verlässt das Waldhaus per Ende Jahr, so wie er dies bei der letzten Vertragsverlängerung vor fünf Jahren angekündigt hatte. In der BaZ vom Montag gab er seinem Bedauern Ausdruck, dass sein eingespieltes Team im Hinblick auf den anstehenden Pächterwechsel nicht weiterbeschäftigt werden kann. Zudem gab Stähli mit Verweis auf Erfahrungen in der Langen Erlen zu bedenken, dass es heute Selfservice-Konzepte schwer haben. Ferner müsse das Waldhaus in der Phase seines «Shutdown» im Wald überwacht und vor Vandalismus geschützt werden.
Wie der Verhandlungsverlauf nun zeigt, sah sich die Bürgergemeinde tatsächlich nicht verpflichtet, eine Anschlusslösung für das Personal zu suchen. Im Fokus stand eine optimale Sanierung des in die Jahre gekommenen Waldhauses. «Wir haben den Fächer im Herbst nochmals aufgetan, nachdem bereits mit einem möglichen Pächter ein Vorvertrag unterzeichnet worden war», sagt denn auch Lukas Faesch. Die Bürgergemeinde habe nochmals das Betriebskonzept überarbeiten und prüfen lassen wollen. Für die Sicherheit des einsamen Waldhauses sei gesorgt, und Stählis Bedenken bezüglich Selfservice nehme man als Bürgergemeinde sehr ernst. Man werde darum selbst beim Buvettenbetrieb flexibel bleiben wollen.
Laut Faesch hat die Bürgergemeinde mehrere Interessenten, darunter renommierte Basler Gastronomen, an der Angel. Man werde mit ihnen und Branchenexperten die Gesamtprojektpläne überprüfen und weiter optimieren. Auf jeden Fall sei die Bürgergemeinde darum besorgt, dass das neue Waldhaus ein «Waldhaus für alle» sein wird, was sich auch in der Preisgestaltung niederschlagen werde.
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