Grosse Pläne, kleine Stadt
«Unwürdige Bedingungen, leidende Mitarbeiter»: Schaffhausen hat Peter Jezler, den Direktor des Museums zu Allerheiligen, per sofort freigestellt.

Gebrodelt hat es schon lange, nun hat es geknallt: Schaffhausen hat Peter Jezler, Direktor des Museums zu Allerheiligen, per sofort freigestellt. Die Vorwürfe gegen ihn sind happig: Die Rede ist von «unwürdigen Bedingungen», die wichtige Angestellte des Museums «leiden» liessen. So steht es zumindest in den «Schaffhauser Nachrichten», die Jezlers Freistellung publik machten. Die Wortwahl ist ebenso erstaunlich wie der Vorgang. Denn der 60-Jährige ist einer der erfolgreichsten Ausstellungsmacher der Schweiz: Während seiner 13-jährigen Direktionszeit am Historischen Museum Bern kuratierte der gebürtige Zürcher zahlreiche Blockbuster-Ausstellungen, darunter jene zum 50. Todestag von Albert Einstein, die 350 000 Besucher anlockte – und danach sogar in Japan zu sehen war. Auch in Schaffhausen war Jezler überaus erfolgreich, so etwa mit seiner Albert-Anker-Ausstellung oder zuletzt mit seiner spektakulären Schau zum mittelalterlichen Turnierwesen, die mit Rüstungen aus namhaften Sammlungen sowie einem Turnier mit echten Pferden und splitternden Lanzen über die Bühne ging.