Griechen machen Wall Street nervös
Die Nachrichten aus Athen und der Milliarden-Verlust bei JPMorgan drücken weiterhin auf die Kurse. Aber auch um das eigentliche Zugpferd China wächst die Sorge.
Die Sorgen vor einer Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise und der Abkühlung der Konjunktur in China haben den US-Börsen am Montag Verluste gebracht. Wie schon in Europa und Asien gaben die Kurse an der Wall Street nach.
Ein Grund war, dass die Furcht vor einer Pleite Griechenlands und dem Austritt des Landes aus der Eurozone wuchs. Präsident Karolos Papoulias vertagte am Montagabend den letzten Versuch zur Regierungsbildung auf Dienstag. Die Aussicht auf einen Erfolg wurde als gering eingeschätzt. Die Wahrscheinlichkeit von Neuwahlen im Juni ist damit hoch.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit Abschlägen von 1 Prozent auf 12'695 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab 1,1 Prozent auf 1338 Zähler nach. Zwischenzeitlich war der S&P auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten gefallen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,1 Prozent auf 2902 Stellen.
Die Krise in Griechenland weckt Befürchtungen, dass auch Italien und Spanien heruntergerissen werden könnten. Das zeige sich unter anderem daran, dass die Kosten für spanische Kreditausfallsversicherungen stiegen, sagte Aktienstratege Peter Boockvar von Millar Tabak.
China schwächelt
Auch um China wächst die Sorge: Die chinesische Zentralbank hatte am Wochenende abermals die Mindestreserve-Vorschriften für Geschäftsbanken gelockert. Damit wird den Instituten mehr Spielraum für die Kreditvergabe eingeräumt, um die Konjunktur weiter anzukurbeln.
Mit der dritten Kürzung der Mindestreserve binnen sechs Monaten reagierte die Notenbank auf die unerwartet schwachen Konjunkturdaten der vergangenen Tage. So verlangsamte sich die Industrieproduktion im April deutlich, und die Investitionen sanken auf den niedrigsten Stand seit fast zehn Jahren.
JPMorgan unter Druck
Erneut im Fokus stand JPMorgan nach dem Milliarden-Verlust im Handelsgeschäft. Die grösste US-Bank entliess Investmentchefin Ina Drew. Die Papiere gingen mit einem Minus von 3,2 Prozent aus dem Handel.
Auch die Papiere von Morgan Stanley büssten 4,3 Prozent ein. Goldman-Sachs-Anteilsscheine verbilligten sich um 2,3 Prozent. Auch der Kupfer- und Goldkonzern Freeport McMoran Copper & Gold tendierte 1,3 Prozent leichter.
Gegen den Trend legten Aktien von Avon 3,8 Prozent auf rund 21 Dollar zu. Der Parfümhersteller Coty will Avon übernehmen und hat die Offerte auf 24,75 Dollar pro Anteilsschein angehoben.
Yahoo im Plus nach Chefwechsel
Yahoo-Papiere stiegen um zwei Prozent - nach dem dritten Chefwechsel binnen drei Jahren. Der erst im Januar angetretene Chef Scott Thompson zog die Konsequenzen aus der Affäre um einen geschönten Lebenslauf und trat zurück. Zugleich sicherte sich Grossaktionär Daniel Loeb, der die Affäre losgetreten hatte, drei Sitze im Yahoo-Führungsgremium.
Stark gefragt waren auch die Groupon -Anteilsscheine. Anleger hofften auf gute Quartalszahlen und griffen zu - das Papier sprang um 18,5 Prozent in die Höhe.
SDA/kle
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