Greta-Glorifizierung
Die berühmteste Klimaschutzaktivistin unserer Zeit hat unrealistische Forderungen. Im Hintergrund wird sie von vielen PR-Agenturen «gesteuert.»

Ja, Greta war da, sie war am Weltwirtschaftsforum, hatte alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen; aber nein, Greta war nicht zufrieden, als sie wieder ging. Davos sei kein Erfolg fürs Klima gewesen, sagte sie, und wer sich ein bisschen mit ihr beschäftigt hat in letzter Zeit, der weiss, dass es für sie in dieser Frage «nur schwarz oder weiss» gibt.
Greta Thunberg, 16 Jahre alt, ist Klimaschutzaktivistin, die wohl berühmteste unserer Zeit. Sie ist Schülern ein Vorbild, die wie die Schwedin derzeit zu Tausenden die Schule schwänzen und auf die Strasse gehen und demonstrieren gegen die Klimapolitik von «Erwachsenen, die uns die Zukunft klauen».
Darunter macht man es derzeit nicht. Diesen apokalyptischen Sound hat Greta etabliert. In Davos sagte sie, an die Politiker und Wirtschaftsführer gerichtet: «Ich will eure Hoffnung nicht. Ich will, dass ihr in Panik gerät. Ich will, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.» Und sie sagt auch: «Die Lösung ist so einfach, dass sie sogar ein Kleinkind verstehen kann.»
Die Sache ist nur die: Konkretes hat Greta bisher nicht vorgeschlagen, einzig mit radikalen und unrealistischen Forderungen um sich geschleudert. Treibhausgasemissionen sollten sofort auf null reduziert werden, findet sie; bloss, wie bitteschön soll das gehen? Schwarz-Weiss-Denken in Perfektion.
Ein Teenager darf das, natürlich, aber das eigentlich Bedauernswerte, das Tragische womöglich auch, aber sicherlich das Verstörende sollte dabei nicht vergessen werden: Ist diese Rolle für ein junges Mädchen mit Asperger die richtige, ist das noch gesund? In den letzten Wochen wurde bekannt, dass Greta im Hintergrund von zahlreichen und in Klimafragen teils extremen PR-Agenturen beraten wird, andere würden sagen: gesteuert.
Ganz viel Kalkül
Ein Mädchen, das mit elf Jahren depressiv wurde ob des «menschengemachten Klimawandels», nichts mehr essen wollte, danach die Mutter zur Vegetarierin bekehrte und den Vater zum Veganer, und die mit den Eltern schimpft, wenn sie die Quittungen kontrolliert und findet, diese hätten zu viel Unnützes gekauft: Ist es gut, dass ihre Obsession, ihr manisches Verhalten in aller Öffentlichkeit ausgeschlachtet wird?
Offensichtlich steckt da ein System und ganz viel Kalkül dahinter, das von hysterischen Medien unhinterfragt verbreitet wird. Was damit verbessert wird, ist schleierhaft. Es erscheint wenig vorbildlich, diesem jungen Menschen seine Furcht zu lassen, sie gar zu bestärken, anstatt ihre Ängste zu lindern.
So sollten Eltern nicht mit ihren Kindern umgehen, vor allem dann nicht, wenn dieses an einer Form von Autismus leidet. Wenn Kritiker jetzt von «Kindesmissbrauch» sprechen, ist das hart, aber nicht völlig unbegründet.
In Davos sagte sie Pressetermine wegen Erschöpfung ab. Sie wirkt gefangen und einsam in ihrem Extremismus, der aber genährt wird, weil zur Ikone glorifiziert von Menschen mit schlechtem Gewissen – und Jugendlichen, die plötzlich für Umweltschutz demonstrieren, aber auf die Barrikaden gehen, wenn sie ihr Handy nicht ins Skilager mitnehmen können.
Das ist heuchlerisch und verhindert jede sachliche Diskussion über die Ursachen des Klimawandels. Lieber huldigt man einem Teenager ohne konkrete Ideen und diffamiert Kritiker aufs Übelste. Das ist natürlich einfacher: So braucht man keine Argumente mehr.
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