Abschied im Basler ZolliGorilla-Dame Faddama stirbt mit 40 Jahren
Das Gorilla-Weibchen wurde am Freitagmorgen tot im Affengehege gefunden. Als Todesursache wird eine Infektion vermutet.

Der Basler Zolli meldet am Freitagmorgen den Tod von Gorilla Faddama. Vermutlich habe eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm dazu geführt, dass das 40-jährige Weibchen in der Nacht auf Freitag verstarb. Wie bei anderen Todesfällen von Zootieren findet eine pathologische Untersuchung statt, um die Todesursache zu bestätigen.
In den letzten Monaten hatte Faddama zunehmend an Kondition verloren, berichtet der Zolli. Bei einer Untersuchung im Januar 2023 wurde die Diagnose Fuchsbandwurm gestellt. Das Gorilla-Weibchen erholte sich gut von der Narkose und dank der Medikamente stellte sich auch ihr Appetit wieder ein. «In den letzten drei Tagen verschlechterte sich ihr Zustand allerdings stark», schildert der Zoo. «Sie hatte keinen Appetit mehr und kaum noch getrunken.» Am Freitagmorgen wurde die Gorilla-Dame tot im Gehege entdeckt.

Vier Junge zur Welt gebracht
Faddama verbrachte ihr ganzes Leben im Basler Zolli. Sie wurde am 2. Februar 1983 im Zoo Basel geboren. Insgesamt gebar sie vier Jungtiere – zwei Weibchen und zwei Männchen: Viatu (24), Nangai (11), Makala (7) und Qaziba (3). Die beiden Weibchen leben ebenfalls in der Gorilla-Gruppe des Zoo Basel. Viatu und Nangai befinden sich in anderen Zoos in Europa.
In der Gorilla-Gruppe leben aktuell Joas (33), M'Tongé (24), Adira (16), Mobali (7), Makala (7) und Quaziba (3).

Massnahmen gegen Fuchsbandwurm ergriffen
Seit bei einer Ultraschalluntersuchung im Januar 2023 bekannt wurde, dass Faddama mit dem Fuchsbandwurm infiziert war, bekam sie Medikamente. Diese sollten die Erkrankung am Fortschreiten hindern, schreibt der Zolli weiter. Gorillas sind wie der Mensch sogenannte «Fehlzwischenwirte», welche durch Aufnahme von Bandwurmeiern aus mit Fuchskot kontaminierten Nahrungsmitteln infiziert werden können.

Die Fuchsbandwurm-Infektion führt bei Menschen und Affen zu einer tumorähnlichen, langsam fortschreitenden Erkrankung der Leber. Die Inkubationszeit kann über 15 Jahre betragen.
Faddama hat sich wahrscheinlich schon länger infiziert: Wie der Zolli berichtet, wird seit 2011 regionales Gemüse in einem eigens zu diesem Zweck angeschafften Gastrosteamer wärmebehandelt, um die Zolli-Affen vor einer Infektion mit dem gefährlichen Fuchsbandwurm zu schützen. Mit diesem Verfahren werden die Fuchsbandwurmeier abgetötet. Salate oder andere Gemüse, die frisch verfüttert werden, dürfen nur aus dem Tessin oder aus südeuropäischen Ländern stammen, in denen der Fuchsbandwurm nicht vorkommt.
Bereits vor wenigen Wochen hatte der Tod zweier Menschenaffen im Basler Zolli Schlagzeilen gemacht: Nachdem Orang-Utan-Weibchen Revital Ende Januar unerwartet verstorben war, wurde ihr vier Tage altes Neugeborenes eingeschläfert. Das sorgte für Diskussionen und für Kritik. Zoodirektor Olivier Pagan erläuterte, man haben sich gegen eine Handaufzucht des Babys entschieden, weil die Reintegration in die Menschenaffenwelt danach sehr schwierig sei.
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