Gleiche Köpfe für zweiten Wahlgang
Die Regierungsrats- und Regierungspräsidiumswahlen gehen in die zweite Runde. Die Linke werde sich den fünften der sieben Sitze holen.

Am 27. November kommt es zum Showdown der politischen Lager in Basel-Stadt: Für den zweiten Wahlgang in die Regierung stehen sich die gleichen Köpfe wie beim ersten gegenüber. Inzwischen ist nicht mehr auszuschliessen, dass die Linke den fünften der sieben Sitze holt.
Bis zum Anmeldeschluss am Mittwochmittag hat die Staatskanzlei fünf Vorschläge auf drei Listen für die noch zu vergebenden zwei Sitze erhalten. Darunter sind die beiden Bisherigen, die am Sonntag das absolute Mehr verpasst hatten: Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels (SP) und Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP).
Ebenfalls nochmals nominiert wurden nun Heidi Mück von der linken BastA! und Lorenz Nägelin von der SVP. Auf dem heuer erstmals zustande gekommenen bürgerlichen Viererticket mit der SVP hätte er die rot-grüne Mehrheit kippen sollen. Im ersten Wahlgang kam es anders: Mück machte 800 Stimmen mehr als Nägelin und lag nur 3000 hinter Dürr.
Am Sonntag waren erst fünf der sieben Regierungssitze vergeben worden: an die Bisherigen Eva Herzog, Christoph Brutschin (beide SP) und Lukas Engelberger (CVP) sowie an die Neulinge Conradin Cramer (LDP) und Elisabeth Ackermann (Grüne). Damit hatten LDP und Grüne die Sitze ihrer nicht mehr angetretenen Regierungsmitglieder verteidigt.
Wunderglaube
«Es braucht ein Wunder» für ihre Wahl, sagte Mück am Dienstagabend vor den SP-Delegierten - aber sie glaube an Wunder. Darauf hoffen auch SP, Grüne und BastA!, die dem roten Duo mit Mück ihre Unterstützung versprachen. Während kaum jemand an Wessels Wiederwahl zweifelt, scheint so Dürrs Sitz leicht ins Wackeln zu geraten. Und Nägelin hat kaum noch Chancen.
Bei 47'000 Wählenden und zehn Kandidierenden grösserer Parteien im ersten Wahlgang sind 3000 Stimmen Vorsprung nicht wenig. Im zweiten Wahlgang mit reduziertem Feld und relativem Mehr sind die Bündnisse noch wichtiger. CVP und LDP haben indes ihren eigenen Regierungssitz schon im Trockenen, und in ihren Kreisen begrüssen nicht alle den Schulterschluss mit der SVP.
Die FDP ist derweil nicht in Hochform; sie gehörte auch bei der Parlamentswahl zu den Verlierern, während die Linke leicht zulegte. Überdies dürfte am 27. November die gleichzeitig stattfindende nationale Abstimmung über die Atomausstiegsinitiative alle rot-grünen Stimm- und Wahlberechtigten mobilisieren.
Verlustängste
Steigende bürgerliche Nervosität annehmen lässt, dass - wohl nicht unübliche - Szenario-Gedankenspiele über einen Deal via «bz Basel» publik wurden: Die Rechte habe sondiert, ob beide Lager je nur den im ersten Wahlgang Bestplatzierten portieren mögen, womit die Bisherigen bequem wiedergewählt würden. Das ist für die Linke keine Option.
Der fünfte für den zweiten Wahlgang angemeldete Regierungskandidat ist übrigens der chancenlose Rechtsaussen Eric Weber. Dieser bewirbt sich auch für die gleichzeitig stattfindende Wahl für das Regierungspräsidium. Die Wiederwahl in den Grossen Rat hat er indes nicht geschafft.
Dürr hatte im ersten Wahlgang um das in Basel-Stadt wenig geliebte Regierungspräsidium 3500 Stimmen weniger erhalten als die Grüne Elisabeth Ackermann. Darauf zog er sich zurück, um sich auf seinen Regierungssitz zu konzentrieren. Ackermann ist damit so gut wie gewählt.
SDA
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