Glarner Waffennarr: Vor seinem Tod verurteilt
Der Glarner Waffennarr, der vor zweieinhalb Wochen in seinem Haus in Netstal GL eine tödliche Detonation verursacht hatte, wurde vom Zürcher Bezirksgericht veruteilt – zu einer hohen Busse.

Der Grund für die Verurteilung war eine Blaufahrt durch Zürich vom letzten Dezember, bei der der Glarner mehrere Waffen mitführte. Das Gericht fällte das Urteil am 8. Juli, also gut einen Monat vor dem Tod des 62-Jährigen. Am Freitag stellte das Zürcher Bezirksgericht das Urteil den Medien zu. Der verstorbene Anästhesiepfleger wird darin mit einer Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 200 Franken sowie 1000 Franken Busse verurteilt – wegen Fahrens in fahrunfähigem Zustand, Vergehens gegen das Betäubungsmittelgesetz und Verstosses gegen das Waffengesetz. Weil das Gericht sein Verschulden als schwerwiegend bezeichnete, hätte er einen Teil der 36'000-Franken-Busse bezahlen müssen.
Der mehrfach vorbestrafte Blaufahrer war im letzten Dezember am hellichten Tag mit mindestens 2,37 Promillen Alkohol am Lenkrad erwischt worden. Als die Polizisten das Auto kontrollierten, stiessen sie auf einen Arztkoffer mit betäubungsmittelhaltigen Medikamenten und eine skurrile Waffensammlung. Darunter waren auch eine als Regenschirm getarnte Feuerwaffe und ein Totschläger: ein biegsamer Schlagstock, der mit Gewichten beschwert wird. Kurz darauf stellten die Fahnder an seinem Wohnort in Netstal rund 70 Automaten- und Seriefeuerwaffen sicher. Der Vater von zwei erwachsenen Kindern zeigte sich bei der Verhandlung umfassend geständig.
Der Waffennarr hatte am 14. August mitsamt seinem Haus in Netstal eine Detonation ausgelöst. Ob er die Sprengung vorsätzlich oder aus Unvorsicht auslöste, kann noch nicht beurteilt werden. Die Polizei fand Hinweise, dass der Mann Sprengstoff besass und zum Zeitpunkt der Explosion betrunken gewesen sein soll. Unmittelbar zuvor gab es einen Ehestreit. Seine 60-jährige Frau befand sich während der Detonation ebenfalls im Haus. Wie durch ein Wunder kam sie mit ein paar Kratzern und einem heftigen Schock davon.
SDA/raa
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