Gibt es bei Obligationen einen idealen Einstieg?
Kann ich bei Obligationen den Einstiegszeitpunkt vernachlässigen, wenn ich eine Kaufen-und-Halten-Strategie verfolge?
Die Frage bezieht sich auf die in unserer Anlagestrategie vorgeschlagenen Bundesobligationen mit einer langen Restlaufzeit (Duration). Derartige Anleihen reagieren stark auf Zinsbewegungen, so dass mit guten Markteinschätzungen schon etwas bewirkt werden könnte.
Das Problem liegt aber bei der Qualität von Zinsprognosen. Weil Zinsbewegungen weniger volatil sind als Aktienmärkte, wird ihre Voraussagbarkeit oft überschätzt. Tatsächlich haben aber Zinsanalysten keine bessere Trefferquote als ihre Kollegen vom Aktiendepartement. Am besten bewähren sich so genannte naive Prognosen. Sie gehen stur davon aus, dass das Zinsniveau auf dem aktuellen Niveau stehen bleibt. Das werden sie zwar in den wenigsten Fällen tun. Aber man vermeidet mit dem Vorgehen wenigstens Prognosen, die in die falsche Richtung weisen. Akzeptiert man diese Erkenntnis aus der akademischen Forschung, kommt es tatsächlich nicht auf den Einstiegszeitpunkt an, weil Gegenwart und Zukunft in der Prognose ja identisch sind. Diese Erkenntnis gilt unabhängig davon, ob man unsere oder eine andere Strategie verfolgt.
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