Nach Aufschrei aus der BevölkerungGGG Hirzbrunnen soll weiterhin bedient werden
Das Basler Parlament erhöht die jährlichen Subventionen auf 6,8 Millionen Franken, damit es nicht zu einem Abbau kommt.

Erfolg macht nicht zwangsläufig reich. Das muss die Stadtbibliothek des Guten und Gemeinnützigen (GGG) am eigenen Leib erfahren. In der Pandemie lief das Geschäft gut. Allein im Jahr 2020 konnte die Zahl der Ausleihen in den acht Filialen um 17 Prozent auf 1,5 Millionen gesteigert werden. Trotzdem reichen die 6,5 Millionen Franken Jahressubvention nicht mehr aus, um das Personal, die Neuanschaffungen und die sozialen Projekte aufrechtzuerhalten. Die Digitalisierung führte nicht zu Kostensenkung, sondern erhöhte den Aufwand beim Kundendienst und bei der Beratung.
Den Antrag auf eine Subventionserhöhung schlug die Regierung der GGG ab.
Um Geld zu sparen, musste die GGG umstrittenen Massnahmen ergreifen. In den Filialen Neubad oder Breite kürzte sie die bedienten Öffnungszeiten. Am heftigsten kritisiert wurde indes, dass die Quartierfiliale Hirzbrunnen in diesem Frühling gänzlich in eine unbediente Filiale umgebaut werden sollte. Denn damit würden die Kinder und Jugendlichen ausgegrenzt. Sie könnten die Bibliothek nicht mehr ohne Begleitung besuchen. Dagegen regte sich Widerstand der Quartierbevölkerung, die eine Petition lancierte – sowie der grossrätlichen Bildungs- und Kulturkommission (BKK). Die BKK stellte an der Grossratssitzung vom Mittwoch den Antrag, dass die Filiale Hirzbrunnen weiterhin bedient sein soll.
Bedeutung des Lesens für Kinder und Jugendliche
Eine Mehrheit von Mitte-links folgte dem Antrag. Die meisten Parlamentarierinnen und Parlamentarier verwiesen auf die Bedeutung, die das Lesen für Kinder und Jugendliche habe. «Die GGG Hirzbrunnen würde ihren Charakter als Quartiertreffpunkt verlieren», sagte ausserdem die Grünliberale Sandra Bothe-Wenk. Mit 63 Ja- zu 17 Nein-Stimmen stellte sich das Parlament hinter die Subventionserhöhung auf künftig 6,8 Millionen Franken pro Jahr und befürwortete auch den Antrag auf einen Nachtragskredit für das Jahr 2022, um die Filiale Hirzbrunnen wie gewohnt weiterzuführen.
GGG-Direktor Klaus Egli zeigte sich über den Entscheid erfreut: «Wir können nun wieder bediente Öffnungszeiten anbieten, allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Hirzbrunnens den Zugang zur Bibliothek ermöglichen und Kinder und Jugendliche allein in der Bibliothek willkommen heissen.»
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