Gestrandete Bohrinsel wird von Schweizer Firma betrieben
Am Montag ist die Ölplattform Kulluk vor der Küste Alaskas auf Grund gelaufen. 568'000 Liter Diesel und rund 45'000 Liter Öl befinden sich an Bord. Eine Firma mit Sitz in Zug ist für den Betrieb verantwortlich.

Am vergangenen Montag hatte sich die mobile Shell-Ölplattform Kulluk vor der Küste Alaskas losgerissen. Nach einer Wetterberuhigung ist gestern ein Rettungsteam auf der Plattform abgesetzt worden. Mit dem Einsatz solle die Situation an Bord abgeklärt werden.
Der Einsatz solle Informationen für den Bergungseinsatz liefern. Zudem habe ein Helikopter der Küstenwache ein Notschleppsystem auf der Plattform abgeliefert, teilte die gemeinsame Einsatzleitung von US-Küstenwache und dem Eigentümer Royal Dutch Shell mit.
Betreiber mit gleichem Standort wie Transocean
Wie die «Handelszeitung» berichtet, wird die Bohrinsel von einer Firma mit Hauptsitz in der Schweiz betrieben. Das Unternehmen Noble Corporation ist im Kanton Zug angesiedelt – wie auch Konkurrentin Transocean, die für den Betrieb der Deepwater Horizon verantwortlich war. Die BP-Plattform sorgte im April 2010 für eine der grössten Ölkatastrophen aller Zeiten.
Wie die Zeitung «The Australian» berichtet, soll es bei Nobel Corporation noch zu weiteren Schwierigkeiten gekommen sein. Das Bohrschiff Noble Discoverer wäre beinahe in Dutch Harbour gesunken, einem Hafen Alaskas. Eine kürzlich von der Coast Guard durchgeführte Inspektion der Noble Discoverer zeigte Probleme mit dem Schiffsantrieb sowie den Sicherheitssystemen.
Kulluk bei Kodiak-Insel auf Grund gelaufen
Die mobile Bohrplattform Kulluk hatte sich am Montag bei schwerer See losgerissen, als sie gerade nach Seattle geschleppt wurde. Die Plattform lief anschliessend nahe der Kodiak-Insel auf Grund.
Laut einem Bericht des Senders KTUU hat die Kulluk rund 568'000 Liter Diesel und rund 45'000 Liter Öl und Hydraulikflüssigkeit an Bord. Die 18 Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit gebracht worden. Die Plattform habe sich am Dienstag in einer aufrechten Lage befunden und schwanke «mit einer langsamen, aber stabilen Bewegung».
Alaskas Umwelt schonen
Der Kommandant der Küstenwache in Alaska, Konteradmiral Thomas Ostebo, sagte, er habe die Kulluk zweimal überflogen und sei sich der entlegenen Lage, der schwierigen Wetterbedingungen und der Komplexität der Bergungsarbeiten bewusst.
Er versicherte, es werde weiter gemeinsam daran gearbeitet sicherzustellen, dass die Plattform nicht länger eine Bedrohung der «unberührten maritimen Umwelt Alaskas» darstelle. Geleitet werden die Bergungsarbeiten vom Unternehmen Smit Salvage, das auf derartige Einsätze spezialisiert ist.
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