«Gesichter der Renaissance» leuchten auf schwarzem Samt
Ab morgen sind im Berliner Bode-Museum Meisterwerke italienischer Porträt-Kunst zu sehen.
Die Ausstellung «Gesichter der Renaissance» zeigt 150 Hauptwerke der Malerei, Skulptur, Medaillenkunst und Handzeichnung aus der Anfangsphase des italienischen Porträts zwischen 1440 und 1500, wie Kurator Stefan Weppelmann am Mittwoch sagte. Dieses Nebeneinander von Gemälden, Büsten und Medaillen sei besonders reizvoll. Viele Meisterwerke seien das erste Mal auf Reisen gegangen.
Exposition mit «einzigartigem Niveau»
Für die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Metropolitan Museum of Art in New York entstand, wo die Schau ab Dezember zu sehen sein wird, waren in der zweiten Ebene des Museums zehn Kabinette leergeräumt worden. Zudem wurden die Wände schwarz gestrichen, so dass die Porträts, die mit schwarzem Samt unterlegt sind, regelrecht «aus der Dunkelheit ins Licht gezogen werden», wie Weppelman erläuterte. Durch unzählige Spots ins rechte Licht gesetzt, funkeln die kostbaren Kunstwerke nun wie Diamanten.
Es sei weltweit eine der beutendsten Schauen zur Entwicklung der Porträt-Kunst, die zudem einen neuen Blickwinkel eröffne, sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Michael Eissenhauer. Die Exposition habe auch dank hochkarätiger Leihgaben «ein einzigartiges Niveau». Die Werke kämen aus den renommierten Museen der Welt - darunter der Louvre in Paris, die Uffizien in Florenz und Londoner National Gallery.
«Dame mit dem Hermelin» reist weiter nach London
Ein Höhepunkt ist die «Dame mit dem Hermelin» von Leonardo da Vinci (1452-1519). Das 55 mal 41 Zentimeter grosse Ölgemälde bildet in einer mit schwarzem Samt ausgeschlagenen Kassette hinter einer zwölf Millimeter starken Panzerglasscheibe den krönenden Abschluss der Ausstellung. Das Porträt, das zwischen 1483 und 1490 und damit mehr als zehn Jahre vor der berühmten Mona Lisa entstand, zeigt die 16-jährige Cecilia Gallerani - die Mätresse des Herzogs von Mailand.
Das Bild befindet sich seit dem frühen 19. Jahrhundert in der Sammlung des Krakauer Czartoryski-Museums. Weppelmann dankte den anwesenden Besitzern ausdrücklich für ihr Vertrauen. Das Kunstwerk ist in Berlin nur bis zum 31. Oktober zu sehen, da es dann in einer grossen Leonardo-Ausstellung in London präsentiert wird.
Bode-Museum ideal für Porträts der Renaissance
Das Bode-Museum sei für die Präsentation der Porträts aus der Renaissance optimal geeignet, betonte der Direktor Gemäldegalerie und Skulpturensammlung der SMB, Bernd Lindemann. Das von 1898 bis 1904 errichtete Kaiser-Friedrich-Museum, das seit 1956 den Namen seines Begründers Wilhelm von Bode (1845-1929) trägt, sei von Bode als Renaissance-Museum konzipiert worden. Bodes Konzept sah vor, dass sich die Kunstwerke wie zu Hause fühlen sollten. Deshalb bettete er sie in den Kontext originaler Decken, Portale und Möbel ein.
dapd/msz/hm/
dapd/lsch
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