Gerüchte über Angriff auf Gugge Mohrekopf und Negro-Rhygass
Die Guggenmusik Mohrekopf hat vernommen, dass auf sie und die Gugge Negro-Rhygass möglicherweise Farbanschläge geplant sind.

Die Guggenmusiken Negro-Rhygass und Mohrekopf haben Drohbriefe erhalten, wird in der Fasnachtsszene gemunkelt. Darin stehe, dass die Guggen attackiert würden, sollten sie an der Fasnacht teilnehmen. Die Mohrenkopf-Gugge hätte bei ihrer Marschübung sogar das Verhalten bei einem Angriff eingeübt. Sollte es zu einem Übergriff kommen, würden sich alle um den Tambourmajor gruppieren, um diesen abzuschirmen. Die Polizei sei bereits eingeschaltet worden.
«Wir haben keine Drohbriefe erhalten», sagen sowohl Philipp Probst von der Negro-Rhygass als auch Daniel Bachmann, Obmann von der Gugge Mohrekopf. Doch ganz aus der Luft gegriffen ist das Gerücht nicht. «In einer Spunte in der Stadt hat jemand über den Tisch gehört, dass Farbbeutelangriffe auf uns und die Negro-Rhygass geplant sind», sagt Bachmann. Man habe auch die Polizei darüber informiert. Das sei aber alles. Ein Angriff-Szenario habe man nicht einstudiert: «Ich habe den Mitgliedern gesagt, dass wir ruhig bleiben – auch wenn wir einen Farbbeutel an den Kopf erhalten sollten», so der Obmann. Sorgen mache er sich keine. «Es betrifft zwar konkret uns und die Negro-Rhygass, doch wenn man die Sujets der anderen Cliquen und Guggen anschaut, müssen diese Leute viele Ballone mit Farbe füllen.»
Fasnacht nimmt Thema auf
Tatsächlich spielen gegen 50 Cliquen und Guggen Sujets rund um die Rassismus-Vorwürfe aus, denen sich die Guggen Negro-Rhygass und Mohrekopf letztes Jahr ausgesetzt sahen. Im Sommer 2018 entdeckte ein Student am «Negro Fescht» das Logo der Negro: die Karikatur eines Afrikaners mit Baströckchen und Knochen im Haar. Die Gugge geriet in den sozialen Medien unter heftigen Beschuss. Das Logo sei klar rassistisch. Mit einer Petition wurde die Änderung des Logos und die Aufhebung der Verkleidung verlangt. Auch das Logo der Mohrekopf-Gugge geriet ins Visier. Darauf zu sehen ist der karikierte Kopf eines Schwarzen. Es kam zu heftigen Diskussionen, die sowohl bei den Befürwortern als auch bei den Gegnern fast schon hysterische Dimensionen annahmen. So fanden sich mehrere hundert Menschen zu einem Solidaritätsmarsch durch die Stadt ein. Demonstranten aus der linken Szene stellten sich ihnen auf der Wettsteinbrücke entgegen, und unter den Solidaritätsbekundern fanden sich offenbar auch Rechtsradikale – trotzdem eskalierte die Situation nicht. Seither hat die Negro-Rhygass entschieden, das umstrittene Vereinslogo nicht mehr offiziell einzusesetzen. Die Mohrekopf-Gugge hält an ihrem Emblem fest.
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