Fremder Fisch kommt auf den TischGenusswoche Basel 2020: «Gemeinsam für das Lokale»
Zum Auftakt der Genusswoche Basel 2020 servierte Kochkünstlerin Sandra Knecht invasive Fisch- und Krebsarten aus dem Rhein. Für zehn Tage werden in der Stadt nun regionale Kulinarik und Genusshandwerk zelebriert.

Als Einstieg in den Eröffnungsanlass der Genusswoche Basel 2020 am Donnerstag servierte die Kochkünstlerin Sandra Knecht Pastete, die sie aus gebietsfremden Fisch- und Krebsarten aus dem Rhein zubereitet hatte. Da sie selbst noch nicht wusste, wie geniessbar ihre Kreation sein würde, war man auf die ersten Reaktionen gespannt. Diese fielen jedoch schnell und überzeugt positiv aus.
Danach ging es mit dem Rhystärn bei idealem Spätsommerwetter auf eine Genussfahrt inklusive des grosszügigen Apéros «Stadtliebi», der ausschliesslich aus regionalen Produkten komponiert wurde.
Teilweise schon ausgebucht
Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann spannte in ihrem Grusswort den Bogen von den invasiven Rheinkrebsen zu Zeiten aus ihrer Kindheit, als sie mit ihrer Familie des Öfteren lokale Krebse aus dem Globus zubereitet hatte. Sie erinnerte sich an die Anekdote einer Kassiererin, die ab einem noch lebenden Krebs fürchterlich erschrak. Sie dankte zudem allen Beteiligten, dass die Genusswoche Wirklichkeit werden konnte.
Projektleiter Daniel Nussbaumer führte durch die Veranstaltung. Der BaZ sagte er: «Wir sind stolz, dass wir die Genusswoche unter diesen speziellen Umständen überhaupt umsetzen konnten. Wir haben gefühlt bereits eine deutlich höhere Nachfrage als letztes Jahr, die Leute buchen von alleine.» Stand jetzt seien bereits über 20 der Veranstaltungen ausgebucht, sagte er im Plenum.
Alexandra Dill, Geschäftsführerin Markthalle, ging ihrerseits auf die Organisation des Genussfestivals in der Markthalle ein. Von Nussbaumer speziell für die Journalisten auf das Thema Schutzkonzept angesprochen, erklärte sie: «Vom Gesundheitsdepartement bekamen wir sehr sorgfältige Empfehlungen, die wir dank den räumlichen Verhältnissen in der Markthalle gut umsetzen konnten.» Trotzdem wird es eine Maskenpflicht geben. Sie verwies zudem darauf, dass die verschiedenen gleichzeitigen Veranstaltungen in der Markthalle wie eine Kinderbackstube, ein Schoggi-Workshop, eine Schnapsbrennerei oder die Gelegenheit zum Mosten zu kleineren Gruppen führe und es kein «Massen-Event» werde.

Die BaZ sprach mit Stadtentwickler Lukas Ott, der im Vorfeld Basel als eine Schatzkammer des lokalen Genusshandwerks bezeichnete. Er freue sich insbesondere auf das nochmals zusätzlich verdichtete Genussfestival am Samstag in der Markthalle, aber auch auf die Beiträge der jungen Generation wie im «Silo», sagte er, und: «Ich möchte sicher auch die Gelegenheit wahrnehmen, den einen oder anderen Blick hinter die Kulissen von Werkstätten, Bäckereien und Confiserien zu werfen, wo es erst spät richtig losgeht. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.»
Eine Bühne für das lokale Genusshandwerk
Die Genusswoche Basel will die Produktion und die Wertschätzung von lokalen Lebensmitteln fördern. Unter dem Motto «Gemeinsam für das Lokale» steht die diesjährige Ausgabe auch im Zeichen der Solidarität mit dem regionalen Gewerbe in Zeiten der Unsicherheit aufgrund von Covid-Einschränkungen. Die Initiative ist in der Stadt breit abgestützt: Pro Innerstadt, der Wirteverband, die Kantons- und Stadtentwicklung, der Gewerbeverband, der Verein Kultur & Gastronomie und das Amt für Umwelt und Energie gehören zu den Trägern und Unterstützern.
Zehn Tage lang finden in der ganzen Stadt verteilt Veranstaltungen von insgesamt 70 Gastronomen, Produzenten, Händlern und Künstlern statt. Speziell kreierte Genusswoche-Menüs in Restaurants, Essensstände, Märkte, Ausstellungen, Besichtigungstouren oder Selbermach-Werkstätten sind Teil des Programms. Der Höhepunkt wird das Genussfestival diesen Samstag in und um die Markthalle sein, wo die gesamte Vielfalt der lokalen Genusslandschaft präsentiert werden soll.
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