Petition im BaselbietGemeinden wollen Fluglärm ein Ende setzen
Im Kampf gegen die Lärmbelastung erhalten die Initianten jetzt Unterstützung von sechs Gemeinden. Die Begründung des Verbunds: Bestimmte Verbote setze der Euro-Airport nicht konsequent um.

Der vom Euro-Airport ausgehende Fluglärm beschäftigt die Region nach wie vor. Jüngst hat der Gemeindeverbund Flugverkehr, bestehend aus den Gemeinden Allschwil, Binningen, Bottmingen, Schönenbuch, Hochwald und Reinach, bekannt gemacht, dass er die Fluglärmpetition des Schutzverbands unterstützt.
Konkret fordert der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Basel-Mulhouse, dass sich die Kantonsregierung Basel-Landschaft «zum Schutz der Volksgesundheit im Verwaltungsrat des Euro-Airport und beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) vehement für eine deutliche Fluglärmreduktion auf Kantonsgebiet einsetzt und die Bevölkerung über ihre Bemühungen regelmässig unterrichtet.» Starkmachen soll sich die Regierung für zehn definierte Massnahmen. Diese umfassen unter anderem die verbindliche Vorgabe einer Mindestflughöhe von mindestens 1000 Metern an der Landesgrenze und ein Nachtflugverbot für lärmige Flugzeuge.
Flugzeuge starten bis in die Nacht
Der Euro-Airport habe wiederholt versprochen, sich der Fluglärmproblematik anzunehmen und Massnahmen zur Reduktion der Fluglärmbelastung zu treffen, schreibt der Gemeindeverbund in seiner Medienmitteilung. Tatsächlich seien auch diverse Massnahmen umgesetzt worden. Allerdings würden diese bis heute nicht die gewünschte Wirkung zeigen. «Anfang 2022 wurde das Startverbot für geplante Starts nach 23 Uhr eingeführt. Noch heute starten die Flugzeuge jedoch bis weit in die zweite Nachtstunde hinein», erklärt Andreas Dill, Umweltbeauftragter und Geschäftsführer des Gemeindeverbunds, auf Anfrage der BaZ.
Auch das vor Jahren eingeführte satellitengesteuerte Startverfahren verfehle seinen Zweck. Dieses sollte die Anwohner vom Lärm der Abflüge gen Süden entlasten, indem es die Flugspuren enger bündelt. Wie die «bz» im Jahr 2019 berichtete, zeigten Auswertungen des Navigationssystems, dass die Flugspuren zwar effektiv enger gebündelt worden waren, sich jedoch nach Süden verlagert hatten. «Startende Flugzeuge fliegen bei den Südstarts noch heute teilweise weit nach Allschwil und Schönenbuch hinein und verursachen hier eine erhebliche Lärmbelästigung», sagt Andreas Dill.
Allgemein würden die Verantwortlichen des Euro-Airport bisher wenig Bereitschaft zeigen, «bei den grossen Hebeln anzusetzen», schreibt der Gemeindeverbund in seiner Medienmitteilung: bei der Verschiebung der Startrouten, bei Starts ab Pistenschwelle und bei der Erhöhung der Mindestflughöhe an der Landesgrenze. Man empfehle daher der «lärmgeplagten Bevölkerung», die Petition zu unterzeichnen.
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