Funkloch in HäfelfingenGemeinde wehrt sich gegen geplanten Antennenstandort
Die Swisscom will in Häfelfingen eine Mobilfunkantenne installieren. Einwohnende und Gemeinderat wollen diese aber nicht beim alten Schützenhaus haben.

Eine SMS aus Häfelfingen verschicken?
Bisher nicht möglich, schliesslich gibt es in der Gemeinde keinen Handyempfang. Die Swisscom will das ändern: Beim alten Schützenhaus, rund 130 Meter vom Siedlungsgebiet entfernt, soll eine Mobilfunkantenne installiert werden, wie die «Volksstimme» berichtet.
Bevölkerung und Gemeinderat sind zwar grundsätzlich für eine Antenne, vom geplanten Standort sind sie aber alles andere als begeistert: Sie wollen den Mast weiter abseits, beispielsweise am Waldrand oder beim Reservoir Richtung Bad Ramsach.
Gemeindepräsident Rainer Feldmeier stört sich ausserdem daran, dass sich die Swisscom über Einwohnende und Gemeinderat hinwegsetzen wolle. Nach einem Infoanlass sowie einer Besprechung mit dem Gemeinderat habe dieser zwei Jahre lang nichts vom Telekommunikationsunternehmen gehört.
Zehn Meter hoher Mast
Erst im vergangenen Mai wurde der Evaluationsbericht zu den möglichen Antennenstandorten vorgelegt. Mit dem Standort Reservoir sei der Grundeigentümer nicht einverstanden, für denjenigen im Wald bräuchte es eine Ausnahmebewilligung vom Kanton.
Abgesehen davon, dass deren Erhalt schwer abzuschätzen sei, gebe es noch ein anderes Problem: Ein Mast an dieser Stelle könne das Handynetz in der Umgebung stören, da es zu Interferenzen mit umliegenden Antennen kommen würde.
Der Ort beim alten Schützenhaus hingegen sei bestens geeignet und eine geringe Masthöhe von zehn Metern ausreichend, wie die Swisscom der «Volksstimme» mitteilte.
Für Christoph Buess, dem das Land gehört, würde die Antenne eine Verbesserung des alltäglichen Lebens bedeuten. Bisher könne man sich nicht per SMS ins E-Banking einloggen, und im Falle eines medizinischen Notfalls können in Häfelfingen keine Daten vom Krankenwagen ins Kantonsspital gesendet werden.
Gemeinderat will Bausperre
Peter Thommen, dessen Hof sich 35 Meter von der Antenne entfernt befinden würde, sieht das anders – und hat begonnen, sich gegen die Pläne zu wehren. Laut einem Gutachten, das er von einer Anwaltskanzlei hat erstellen lassen, liege die Parzelle für die geplante Antenne nicht in der Bauzone.
Zudem müsste diese, da das Schützenhaus nicht mehr als solches genutzt wird, in eine Landwirtschaftszone umgezont werden. Am Dienstag übergab Thommen der Gemeindeverwaltung gemeinsam mit anderen Einwohnenden bis zu achtzig Unterschriften gegen die geplante Antenne.
Auch der Gemeinderat unterstützt die Gegenwehr: Er wolle beim Kanton eine Bausperre für die betroffene Parzelle beantragen und das Projekt bis zur Umzonung nicht bewilligen, sagt Rainer Feldmeier.
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