Von Berna nach BasileaGelateria di Berna expandiert nach Basel
Nach dem Erfolg in Zürich eröffnen die beliebten Berner Eismacher erstmals einen Standort in der Rheinstadt. Es könnte die letzte Gelateria sein.

Die Gelateria di Berna ist ab Donnerstag auch in Basel anzutreffen: Die beliebten Eismacher eröffnen ihre erste Filiale in der Stadt am Rhein. Die Berner Glaces sind bereits seit einigen Jahren auch in Zürich erhältlich.
Die neuste Expansion sei eigentlich nicht geplant gewesen, sagt Gelateria-Mitgründer Hansmartin Amrein. Eine ehemalige Mitarbeiterin habe den leeren Laden an der Basler Offenburgerstrasse entdeckt und «quasi hinter unserem Rücken» bereits mit dem Eigentümer Kontakt aufgenommen. Dessen Enthusiasmus habe dann zum Entscheid beigetragen, den Schritt in die drittgrösste Stadt der Schweiz zu wagen. «Auch wenn es wie vor dem Start in Zürich ein Riesenbibbern ist», so Amrein.
Inspirierende Velotour
Der Standort in Basel unweit der Dreirosenbrücke passe zur in Berner Wohnquartieren wie Länggasse und Breitenrain beheimateten Gelateria, ist Amrein überzeugt. «Es ist klein, spannend, multikulti und nicht allzu zentral.» Die Eisdiele selbst sei die «radikalste» aller Gelaterie: Sie werde ohne «ablenkende» Innendekoration oder zusätzliche Produkte im Angebot auskommen. «Der Raum ist dunkel, man muss sich fast hineinwagen, und drinnen leuchtet dann die Vitrine mit dem Gelato», erzählt Amrein.

Die Filiale verfügt auch über eine eigene Eismanufaktur. Um den Einzug zu feiern hat Simon Apothéloz, der ehemalige Chefkoch des «Gault-Millau»-Restaurants Eisblume in Worb, eine den Baslerinnen und Baslern gewidmete Glacesorte entwickelt. Ideen dafür habe er laut Amrein auf einer Velotour von Bern nach Basel gesammelt: Die Kirschenhaine des Kantons Basel-Landschaft und die in den Nachbarschaftsläden von Kleinbasel erhältlichen Senfkörner und Kardamomkapseln hätten die neue Geschmacksrichtung inspiriert.
Die letzte Gelateria?
Trotz «Riesenbibbern» zeugt die Eröffnung der neuen Filiale davon, dass die Gelateria di Berna die Pandemiekrise bislang gut überstanden hat. Während des Lockdowns mussten Amrein und sein Team um Mitstreiter David und Michael Amrein, Andy Käser und Susanna Moor diversifizieren. Zeitweise betrieben sie einen Glace-Lieferservice oder buken und verkauften Panettone. Der unerwartet kalte und nasse Sommer habe sie ebenfalls hart getroffen, so Amrein. «Wir machen immer noch deutlich weniger Umsatz als zuvor», sagt er. «Aber wir haben niemanden entlassen müssen. Das war für uns immer das Wesentlichste.»
Dennoch geht das Unternehmen die Zukunft vorsichtig an. Nach dem Schritt nach Basel ist vorderhand keine weitere Filiale geplant. «Da muss künftig ganz viel zusammenpassen, dass wir uns wieder in ein solches Abenteuer stürzen.»
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