«Markante Veränderung der Landschaft»Gegenwind für Dämme in Riehen
Die Sachkommission des Riehener Einwohnerrats empfiehlt den Bau von drei neuen Dämmen und die Bewilligung der nötigen Kredite – und erwartet Widerstand aus der Bevölkerung.

Nach dem Hochwasser vom August 2022 hat die Gemeinde Riehen Schutzmassnahmen in die Wege geleitet, um sich gegen künftige Überflutungen zu wappnen. So hat der Gemeinderat für den Bau von drei Hochwasserschutzmassnahmen dem Einwohnerrat einen Kredit in der Höhe von 3'861’000 Franken beantragt. Nun, im Vorfeld der Abstimmung im Einwohnerrat, wirbt die Sachkommission Siedlung, Umwelt und Landschaft (SSUL) des Einwohnerrats offensiv für die Genehmigung der Projekte. Auch weil Widerstand aus der Bevölkerung erwartet wird.
Im entsprechenden Bericht empfiehlt die SSUL dem Einwohnerrat die Bewilligung der Kredite in der Höhe von 3'861’000 Franken. Diese sollen für den Bau von drei Hochwasserschutzmassnahmen beim Hungerbach, Bettingerbach und Immenbach eingesetzt werden.
Der Bau solcher Schutzmassnahmen würde einen Teil der Landschaft markant verändern und auch Anwohnende beeinträchtigen, so die Kommission. Am einschneidendsten für die Anwohner wären die geplanten Massnahmen für den Immenbach: «Die Erstellung des geplanten fünf Meter hohen Dammes wird für die angrenzende Anwohnerschaft einen entsprechenden Eingriff darstellen», so die Kommission.
Einwohner sollen sich einbringen
Konkret bedeuten die geplanten Schutzdämme für einige Hausbesitzer, dass sie in Zukunft mehr Schatten haben, so Cornelia Birchmeier, Präsidentin der Sachkommission, auf Anfrage. Auch andere Nachteile wird es geben: «Optisch werden die Schutzmassnahmen nicht schön», so Birchmeier. «Wir erwarten Widerstand aus der Bevölkerung», so Birchmeier weiter.
Alternativlösungen ausserhalb des Siedlungsgebiets hätten gemäss der Evaluation im Falle eines Hochwassers ein zu kleines Rückhaltevolumen. Dies würde den Bau mehrerer Dämme voraussetzen, was wiederum einen grösseren Eingriff in die Natur und die landwirtschaftliche Nutzung darstellen würde. «Aus ökologischer wie auch ökonomischer Hinsicht unterstützt die Sachkommission daher ein Hochwasserrückhaltebecken im Bereich Dinkelberg», lautet daher die Einschätzung der Kommission.
Es sei der Sachkommission jedoch wichtig, dass die Anwohnenden die Möglichkeit haben, sich bei der Planung einzubringen: «Interessierte können sich zum Beispiel bei Gemeindemitarbeitern melden und ihre Ideen mitteilen», so Birchmeier. Bei allem Verständnis für die Kritik an dem Projekt betont Birchmeier auch den Nutzen: «Wir wollen in Zukunft keine überfluteten Strassen und Keller mehr.»
Fast sieben Meter hoher Damm
Für den Bettingerbach habe sich gemäss Kommission gezeigt, dass ein Hochwasserrückhaltebecken mit entsprechendem Damm oberhalb des Wenkenparks die beste Variante sei. Der Damm soll dabei eine Höhe von mehr als sechseinhalb Meter aufweisen. Auf Wunsch der Sachkommission solle der Damm zudem begehbar gemacht werden.
Bei den Hochwasserschutzmassnahmen betreffend Hungerbach verhält es sich insofern anders, als hier bei einem entsprechenden Hochwasser das Oberflächenwasser in die Kanalisation abgeleitet werden könne. Entsprechend sei der beim Hungerbach geplante Damm mit rund zwei Metern einiges niedriger, so die Kommission.
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