Gaza-Aktivisten in der Türkei angekommen
In der Nacht auf heute sind 466 Aktivisten aus verschiedenen Ländern auf den Flughäfen von Istanbul und Ankara gelandet. Sie erhalten viel Aufmerksamkeit.
Drei Tage nach dem blutigen Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte sind Hunderte aus israelischer Haft freigelassener Aktivisten in der Türkei angekommen. Drei türkische Flugzeuge mit 466 Passagieren landeten in der Nacht zum Donnerstag in Istanbul.
Sie wurden unter anderem vom türkischen Vize-Regierungschef Bülent Arinc begrüsst, berichtete der arabische Nachrichtensender«Al-Jazeera». Die meisten der Freigelassenen sind Türken. Zuvor waren bereits Verletzte nach Ankara ausgeflogen worden.
Drei Ausländer noch in Israel
Wie Arinc bekanntgab, waren auch die neun getöteten Aktivisten an Bord. Nach Angaben des türkischen Senders NTV sind sie allesamt türkischer Nationalität. Die türkische Regierung hatte bislang bestätigt, dass vier von ihnen Türken sind. Ein schwerverletzter Türke habe in Tel Aviv bleiben müssen, da er nicht transportfähig sei, teilte Aussenminister Ahmet Davutoglu in Ankara mit.
Ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums hatte zuvor der Nachrichtenagentur dpa mitgeteilt, dass Israel die meisten ausländischen Aktivisten ausgewiesen habe. Ein Ire, eine Australierin und ein Italiener seien wegen «verfahrenstechnischer Probleme» noch in Israel. Auch sie sollten Israel in Kürze verlassen können.
«Schiffe hätten Waffen gebracht»
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu verteidigte den Einsatz, bei dem am Montag mindestens neun Aktivisten getötet worden waren, und wies alle Kritik aus dem Ausland als «scheinheilig» zurück.
Den Organisatoren der Gaza-Solidaritätsflotte sei es in erster Linie darum gegangen, die Seeblockade vor dem Gazastreifen zu brechen, und nicht Hilfsgüter zu liefern, sagte Netanjahu in einer Rede an die Nation. «Wäre die Blockade gebrochen worden, wären Dutzende oder Hunderte weitere Schiffe gekommen und hätten Waffen gebracht», sagte er.
«Deshalb ist es unser Recht und unsere Pflicht gemäss dem gesunden Menschenverstand und internationalem Recht, solche Waffenlieferung nach Gaza zu verhindern; sei es zu See, zu Land oder aus der Luft.»
SDA/oku
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