Ganz der Alte
Mit einem starken Martin Gerber eroberte Kloten beim 3:4 nach Verlängerung einen Punkt in Bern.

Die Laune war nicht bei allen Klotenern gleich gut nach diesem 3:4 beim Leader. «Wir hätten in der Verlängerung bei vier gegen drei schon noch ein Tor machen können», wusste Verteidiger von Gunten. «Schade, dass es nicht mehr Kameras im Stadion hat», klagte Torhüter Gerber. Er lehnte im leeren Türrahmen des Garderobengangs, Minuten zuvor hatte die kaputte Tür entfernt werden müssen. Ein Journalist spekulierte, Trainer Tirkkonen habe wohl seine schlechte Laune an ihr ausgelassen.
Anlass dazu hätte der Finne gehabt. Rüfenachts 3:2 in der 54. Minute ging wohl eine Abseitsposition voraus, doch so oft die Szene aus diversen Kamerawinkeln über die Stadionbildschirme flimmerte: Einen Offside-Beweis lieferte keines der Bilder. Und so ging der Meister zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Führung.
Als der Speaker verkündete, dass Kloten mit seiner Coach's Challenge auch sein Timeout verloren hatte, tendierte die Gesichtsfarbe Tirkkonens schon gegen Dunkelrot. Bereits am Montag in Freiburg war ihm Gleiches widerfahren.
Wie sich die Unterländer in Bern aber zurückkämpften, war eindrücklich. Von Gunten drosch den Puck aus spitzem Winkel ins Tor, nachdem Hollenstein die halbe SCB-Verteidigung beschäftigt hatte. Der Effort verhalf zu einem kostbaren Punkt. Und wenn das Powerplay in der Verlängerung etwas zielstrebiger gespielt worden wäre, hätten es gar zwei werden können. Stattdessen traf Untersander 38 Sekunden vor Ende zum 4:3
Es war ein guter Auftritt der Klotener, denen noch immer zahlreiche Leistungsträger fehlten – vom Santala-Nachfolger ganz zu schweigen. Doch es war nach den Siegen im Cup-Halbfinal und im Derby auch die Fortsetzung eines Trends, wie Gerber festhielt: «Wir haben in den Spielen seit Neujahr viel Gutes gemacht, haben zurückgefunden zum einfachen Spiel. Es ist viel besser als im Dezember.»
Von Guntens Tor im 500. Spiel
Der Dezember war auch eine Zeit, in der Gerber selten im Einsatz stand. «Zuerst hast du in vier Wochen zwei Spiele, jetzt in vier Tagen drei», sagte er. Es sei angenehmer, wenn man mehr spiele, und nach seinen starken Auftritten drängt sich die Frage auf, ob der 42-Jährige seine Zukunft auch nächste Saison beim EHC sieht. «Ich habe mir Gedanken gemacht, und es gibt auch im Club Leute, mit denen ich das besprochen habe», weicht er aus, «aber ich will mich jetzt ganz auf die Gegenwart konzentrieren.» Bei aller Unverbindlichkeit: Nach Rücktritt klingt es auch in der 23. Profisaison weniger.
Ein Jubiläum feierte derweil von Gunten. Drei Monate nach seiner Rückenoperation bestritt der Seeländer in Bern sein 500. NLA-Spiel. Nach seiner Doublette im Derby verbuchte er auch gestern zwei Skorerpunkte und erinnert immer mehr an den Leistungsträger, der er in Kloten jahrelang war.
Weniger stilsicher wirkte hingegen Verteidigerkollege Hecquefeuille, dessen Vertrag jüngst um eine weitere Woche verlängert wurde, weil die Genesung von Sanguinetti nach seiner Hirnerschütterung zwar Fortschritte macht, aber langsame. Früher Klarheit dürfte es in der Sache Luca Cunti geben: Diese Woche wollen die Verantwortlichen von Kloten und dem ZSC über eine Ausleihe des Lions-Stürmers diskutieren.
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