
Ich traute meinen Augen kaum, als ich jüngst folgende Meldung gelesen habe: Die SVP Genf verlangt in einer kantonalen Initiative, dass Familien, die ein oder mehrere Kinder zu Hause betreuen, mit einem jährlichen Betrag von 30’000 Franken entschädigt werden, sofern ein Elternteil nicht erwerbstätig ist. Damit sollen alle Familienmodelle «auf die gleiche Stufe gestellt werden», lässt die Partei verlauten. Die Höhe dieser ‹Entschädigung› entspricht mehr als der Hälfte des durchschnittlichen Mindestlohns in der Schweiz. Das macht sie für Geringverdienerinnen attraktiv. Erhalten würden sie alle Familien, auch jene mit hohen Einkommen, solange dieses nur durch einen Elternteil erworben wird. So viel zur Verteilungsgerechtigkeit des Vorschlages.
Gleiche Chancen dank Kita? – Für die Förderung der Kinder, nicht von Familienmodellen
Viel zu oft wird die Debatte um die schulische Frühförderung von Thesen über Fachkräftemangel, Familienmodelle oder Rollenvorstellungen geprägt. Dabei geht das Wichtigste vergessen: die Kinder, findet unsere Kolumnistin Anita Fetz.