Starwings-Trainer erklärt die Sensation«Für den Basketball in Basel ist das eine neue Welt»
Noch ein Sieg fehlt den Baselbietern zum Finaleinzug. Vor dem zweiten Duell am Freitag gegen Neuchâtel verrät Dragan Andrejevic, was der Schlüssel zum Erfolg war und wieso sein Team derzeit nicht lebt, sondern fliegt.

Dragan Andrejevic, die Starwings überraschen derzeit die Basketball-Schweiz. Sind Sie selbst auch überrascht, was Ihr Team leistet?
Wenn mir jemand vor ein paar Monaten gesagt hätte, dass wir um den Einzug in den Final spielen, hätte ich es sicher nicht geglaubt. Und das mit nur sechs fitten Spielern! Was diese im Moment zeigen, ist unglaublich. Die vollbringen hier ein Wunder. Der Schlüssel für diesen Erfolg war die Kaderzusammenstellung vor bald einem Jahr. Wir haben bei der Auswahl der Spieler vor allem auf den Charakter und die Körpersprache geachtet. Das zahlt sich nun aus.
Wie erleben Sie die Stimmung in der Mannschaft?
Eine solche Situation ist natürlich unglaublich. Es ist, als ob wir nicht leben oder atmen, sondern fliegen würden. Die Spieler sind zu einer echten Einheit zusammengewachsen. Alle unterstützen einander gegenseitig, sind sich sehr nahe. Diese Teamatmosphäre ist so wichtig, daran arbeiten wir derzeit.
Wie arbeitet man an der Teamatmosphäre?
Das werde ich jetzt hier sicher nicht verraten. (lacht) Wichtig ist, positiv zu bleiben, einander zu unterstützen und immer wieder ein Lächeln zu schenken. Aber meine Spieler müssen auch Verantwortung übernehmen. Dafür, Fehler zu vermeiden zum Beispiel. Das war am Mittwoch gegen Neuchâtel entscheidend. Da hatten wir nur 13 Ballverluste, das war exzellent. Wir müssen weiterhin schlau spielen. Mit einem so dünnen Kader kann man nicht ein Spiel lang hoch- und runterrennen.
«Ich hoffe einfach, dass alle fit bleiben. Wir haben nur zwei Spieler, die während der Saison nie verletzt waren, das ist verrückt!»
Wird das dünne Kader zu einem immer grösseren Problem, je länger diese Playoffs dauern?
Natürlich sind die Spieler müde, aber sie sind jetzt auch unglaublich motiviert und hungrig. Ich hoffe einfach, dass alle fit bleiben. Wir haben nur zwei Spieler, die während der Saison nie verletzt waren, das ist verrückt! Alle anderen sind aus den unterschiedlichsten Gründen mal ausgefallen.
Trotzdem fehlt nun nur noch ein Sieg zum Finaleinzug. Spüren Sie vor der Partie am Freitag plötzlich auch Druck?
Ja, wenn man etwas so Grosses erreichen kann, entsteht schon auch Druck. Für den Basketball in Basel ist das eine neue Welt. Aber wir als Team müssen nun ruhig bleiben, runterkommen und im Kopf klar sein. Wir sind noch nicht fertig. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie die zweite Partie gegen Neuchâtel so angehen müssen, als ob es die erste nicht gegeben hätte.
Wie stehen die Chancen, dass die Starwings in den Final einziehen?
Natürlich ist es im Basketball wichtig, Visionen zu haben. Aber im Moment dürfen wir nicht an den Final denken, sondern müssen wirklich einfach von Spiel zu Spiel schauen. Wir sind jetzt schon Gewinner. Und wir haben uns diesen Erfolg verdient.
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