Für besondere Anlässe geht man zum Fritz
Im Sommer hat das Chez Fritz in Kilchberg gleich zwei Asse im Ärmel: Die Küche und die Seesicht. Da wartet man entspannter etwas länger auf das Essen.
Kilchberg. - Es gibt diese Momente im Leben, in denen man beschliesst, mal wieder so richtig gepflegt essen zu gehen. Zum Beispiel: Es ist ein schöner Sommerabend, und die Luft spielt lind im Hemd. Oder: Man möchte mit einem lieben Menschen wieder einmal Zeit verbringen. Oder: Man hat etwas zu feiern. Bei unserem anonymen Besuch im Chez Fritz treffen alle drei Punkte zu - selten hat es sich mit einem Restaurantbesuch zu Textzwecken ähnlich gut ergeben. Der aufmerksame, gut gelaunte Kellner Ivan führt uns zu unserem Tisch auf der Terrasse, auf der im Sommer serviert wird. Vor uns liegen Motorboote im See. Ein paar Wassersportler versuchen, aufrecht stehend auf einem Surfbrett zu paddeln. Wir nehmen ein Cüpli (9.50 Fr.) und lesen die kunstvoll von Hand geschriebene Karte. Die Auswahl ist klein gehalten, aber so erlesen, dass man sich schwertut zu entscheiden. Karte mit Randnotizen Laut Sous-Chef Cédric Leclerc wechselt die Karte alle zwei bis drei Monate. Dann trifft sich die achtköpfige Küchencrew und sammelt Vorschläge. «Wichtig ist, dass die Gerichte der Saison entsprechen», sagt Leclerc, ansonsten ist die Küche allen Einflüssen gegenüber offen. Das Team markiert auf der Karte die Gerichte, die es am liebsten mag. Leclercs Favorit ist der Steinbutt mit Kartoffelschuppen, Zucchetti und Chicorée an Beurre Bernoise. So machen wir mit unseren Gaumen eine Weltreise. Zur Vorspeise nach Mexiko - Ceviche vom Loup de Mer mit Guacamole (18.50 Fr.) - und Frankreich - eine kleine Portion Rindstatar (22.50 Fr.). Zur Hauptspeise nach Italien - Crevetten-Raviolo mit gebratenen Riesencrevetten auf Lauchzwiebeln (44.50 Fr.) und Kalbsinvoltini auf Nudeln an einer leichten Rahmsauce mit Sommerpilzen (49 Fr.). Zum Dessert Käse aus dem Alpenraum (16.50 Fr.) und ein schweizerisches Aprikosentörtli mit Himbeer-Crème (15 Fr.). Ivan empfiehlt uns zu unserer Auswahl einen weissen Merlot Rovere aus dem Tessin (69 Fr.) und liegt damit goldrichtig. Die Gerichte sind auf hohem Niveau zubereitet und mit Hingabe arrangiert. Leider müssen wir nach der Vorspeise beinahe eine Stunde auf den Hauptgang warten - das Lokal hat sich beinah bis auf den letzten Terrassenplatz gefüllt und Ivan arbeitet unter Hochdruck. Wir schenken uns den Wein selber nach. Dann sehen wir den Wassersportlern zu, die immer noch versuchen, stehend auf ihren Surfbrettern zu paddeln. Bei schönem Wetter, sagt Sous-Chef Leclerc, sei das Lokal im Sommer immer voll. «Dann gehen am Abend bis zu 100 Essen raus.» Dann kommen Service und Küche an ihre Grenzen. «Wir geben unser Bestes, dass das Essen trotz Stress sehr gut schmeckt und aussieht», sagt Leclerc. Das gelingt. Ivan bleibt auch unter Druck freundlich und aufmerksam. Bevor wir bezahlen, fragt er uns, ob uns seine Weinempfehlung gefallen habe. Als wir das Chez Fritz verlassen, sind Restaurant und Bar gut gefüllt. Die Wirtschaftskrise hat das Chez Fritz noch nicht erreicht. Denn es gibt Momente im Leben, in denen man schön essen gehen will. Restaurant und Bar Chez Fritz, Seestrasse 195 b, 8802 Kilchberg. Mo-So 11 bis 24 Uhr. Reservationen telefonisch unter 044 715 25 15. Kein abgetrennter Nichtraucherbereich auf der Terrasse. Chez Fritz die Herren der Küche: Chef Mathieu Bacon (links) und sein Sous-Chef Cédric Leclerc.
Die Terrasse direkt am See ist eine Attraktion des Restaurants und das Essen auf den Tellern die andere.
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