Fünf Tote bei gewaltsamen Protesten in Bahrain
Drei Demonstranten und zwei Polizisten starben in der Hauptstadt Manama. Die Einsatzkräfte räumten mit Panzern und Tränengas den seit rund einem Monat besetzten Perlenplatz.
Fast einen Monat lang hatte die schiitische Protestbewegung den Perlenplatz in Manama besetzt und dort gegen die sunnitische Herrscherdynastie demonstriert. Auf die Demonstranten, die seit Wochen dort campierten, feuerten die Sicherheitskräfte am Mittwochmorgen Tränengas-Granaten ab, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Mehrere Zelte standen in Flammen, über der Gegend stand dichter Rauch.
Ein Abgeordneter der schiitischen Oppositionsbewegung El Wefak, Chalil Marsuk, sagte AFP, bei der Erstürmung des Platzes seien drei Demonstranten getötet und eine «grosse Zahl» verletzt worden. Er warf den Sicherheitskräften vor, mit scharfer Munition geschossen zu haben. Sie hätten zudem den Zugang zu einem Krankenhaus blockiert und den Abtransport von Verletzten behindert.
Zelte in Brand gesteckt
Das Innenministerium teilte mit, die Demonstranten hätten Zelte in Brand gesetzt und Gasflaschen zur Explosion gebracht, um eine Räumung zu verhindern. Den Angaben zufolge wurden zwei Polizisten absichtlich angefahren und so getötet. Bereits am Vortag waren laut Innenministerium Polizisten auf diese Weise attackiert worden. Die Armee verhängte eine Ausgangssperre, Demonstrationen wurden verboten. Seit Dienstag gilt der Ausnahmezustand.
Der schiitische Gesundheitsminister Nisar Baharna trat ohne Angabe von Gründen zurück. Möglicherweise könnte dieser Schritt als Kritik am Vorgehen der Behörden zu verstehen sein: Zeugen zufolge bedrängten Sicherheitskräfte in einer Klinik in Manama Personal und die zumeist schiitischen Patienten.
dapd/AFP/pbe
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