Bergdrama in RusslandFünf Bergsteiger sterben in Schneesturm im Kaukasus
Auf über 5000 Metern Höhe überraschte ein Sturm eine Alpinisten-Gruppe. Fünf verloren ihr Leben. Unter widrigsten Umständen konnten 14 Menschen gerettet werden.

Bei einem Schneesturm auf dem russischen Berg Elbrus sind fünf Bergsteiger ums Leben gekommen. Sie gehörten zu einer Gruppe von 19 Bergsteigern, welche am Donnerstag in über 5000 Metern Höhe in Not gerieten, wie das russische Katastrophenschutzministerium mitteilte.
«Die Gruppe hat den Aufstieg nicht bei bestem Wetter begonnen» sagt Denis Alimow, Bergführer und Direktor des Reiseveranstalters, der die Bergtour organisierte, gegenüber dem Fernsehsender Zvezda. Am Donnerstag um 10 Uhr seien die Bergsteiger bereits auf dem Plateau gewesen. «Eine der Teilnehmerinnen wurde da krank». Zusammen mit Igor Dankow, einem der insgesamt vier anwesenden Bergführer, sei sie dann umgekehrt. «Eine Stunde später ist sie in seinen Armen gestorben», so Alimow.
Der Rest der Gruppe setzte den Aufstieg zum Gipfel fort. Beim Abstieg gerieten sie in einen Schneesturm. Innert kürzester Zeit fiel der Luftdrucks stark ab. Wegen des starken Schneefalls konnte man nicht weiter als einen halben Meter sehen. Einer der Touristen habe sich das Bein gebrochen, was den Abstieg weiter verzögerte, berichtet RIA Nowosti. Zwei Personen starben noch auf der Strecke an Unterkühlung.
Minus 20 Grad und Sturm
Igor Dankow habe bis 15 Uhr auf die Rückkehr die Alpinisten-Gruppe gewartet. Dann habe er sich entschieden, den Abstieg allein zu wagen, sagt Alimow. «Er erkannte, dass oben etwas passiert sein musste». Weiter unten angekommen habe er Alimow und den Katastrophenschutz verständigt.
Auf über 5000 Metern Höhe suchten die Rettungskräfte nach den Bergsteigern, berichtet RIA Nowosti. Bei Temperaturen von bis zu Minus 20 Grad und einer Windstärke von 40 bis 70 Metern pro Sekunde. Von den 19 in Not geratenen Bergsteigern konnten 14 gerettet werden. Zwei Bergsteiger wurden bewusstlos und starben, während sie ins Tal gebracht wurden.
Denis Kisilew, Instruktor an der Zentralschule für Bergsteigerausbildung analysierte für das Medienunternehmen Ren.tv das Vorgefallene. Bei den Wetterprognosen am Unfalltag hätten sich viele Gruppen gegen einen Aufstieg entschieden. Die zuständigen Behörden haben inzwischen ein Strafverfahren eingeleitet.
Der Elbrus ist mit 5642 Metern der höchste Berg Russlands und liegt im Nordkaukasus. Der Aufstieg gilt als technisch nicht besonders schwierig, dennoch verunglücken jedes Jahr Menschen tödlich an den Hängen des Berges.

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