Free Jazz auf dem Sklavenmarkt
Mit einem grossen Zyklus beschwört Matana Roberts die afroamerikanische Geschichte. Schon der erste Teil beeindruckt.

Als Sklavin wurde sie geboren. Doch als Marie Thérèze Metoyer um 1816 starb, hatte sie als freie Geschäftsfrau gutes Geld verdient mit Tabak und Fleisch, und sie hatte eine kreolische Siedlung in Louisiana am Mississippi gegründet. Als Beispiel einer starken, selbstbewussten Afroamerikanerin ist Coin Coin, wie Metoyer gerufen wurde, in den USA zur schwarzen Legende geworden. Und jetzt steht sie sozusagen Patin für eines der beeindruckendsten Projekte im aktuellen Jazz: Unter dem Titel «Coin Coin» durchdringt die Saxofonistin und Sängerin Matana Roberts in einem zwölfteiligen Zyklus die afroamerikanische Geschichte – die Geschichte einer noch nicht abgeschlossenen Befreiung.