Französische Jets greifen IS-Ziele im Irak an
Gestern angekündigt, heute ausgeführt: Präsident François Hollande hat Rafale-Kampfjets zum Einsatz im Irak befohlen.

Als erstes Land nach den USA hat Frankreich im Irak Luftangriffe gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) geflogen. Rafale-Kampfflugzeuge hätten am Freitagmorgen ein Versorgungslager «der Terroristen» im Nordirak zerstört, teilte Präsident François Hollande mit. Zwei französische Kampfjets warfen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris lasergesteuerte Bomben in der Gegend von Mossul ab.
In den kommenden Tagen würden weitere Luftangriffe gegen die Jihadisten im Irak geflogen, sagte Hollande in Paris. Einen Einsatz von französischen Bodentruppen im Irak oder Luftangriffe in Syrien schliesst Frankreich jedoch aus.
Über 170 US-Luftangriffe
Die US-Luftwaffe hat seit Anfang August mehr als 170 Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak geflogen und plant eine Ausweitung der Bombardements auf Syrien. Nach dem US-Repräsentantenhaus bewilligte zudem am Donnerstagabend (Ortszeit) auch der Senat die Finanzierung des Vorhabens von US-Präsident Barack Obama, die moderaten Rebellen in Syrien zu stärken. Die Zusicherung gilt allerdings zunächst nur bis Mitte Dezember. Auch ein Kampfeinsatz von US-Bodentruppen ist im gebilligten Gesetzestext nicht vorgesehen.
Die bewaffneten Kräfte der gemässigten Opposition in Syrien bekämpften sowohl die «Brutalität» der IS-Miliz als auch die «Tyrannei» des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, sagte Obama in einer kurzen Ansprache im Weissen Haus. Seine Regierung werde ihnen mit Ausbildung und Ausrüstung dabei helfen, «stärker zu werden und es mit den Terroristen in Syrien aufzunehmen». Das Pentagon plant, rund 5000 ausgesuchte Oppositionskämpfer binnen zwölf Monaten in Saudiarabien auszubilden. Die Kosten schätzt die US-Regierung auf umgerechnet rund 385 Millionen Euro.
IS in Syrien auf dem Vormarsch
In Syrien rückten die IS-Kämpfer zuletzt an die Grenze zur Türkei vor und eroberten dort nach Aktivistenangaben binnen zwei Tagen 24 Dörfer rings um die kurdische Stadt Ain al-Arab. Im Zuge dieser Grossoffensive drohe «ein Massaker an Zivilisten», warnte das Oppositionsbündnis Syrische Nationale Koalition. Am Freitag öffnete die Türkei, die sich am militärischen Kampf gegen den IS nicht beteiligen will, nach längerem Zögern ihre Grenze für tausende kurdische Flüchtlinge aus dem Gebiet.
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