Frankreich stützt heimische Autoindustrie mit Prämien
Paris Mit hohen Prämien für den Kauf von Hybrid- und Elektroautos stützt die sozialistische Regierung künftig die kriselnde Autoindustrie in Frankreich.
Für Elektroautos soll die Prämie von 5000 auf 7000 Euro erhöht, für Hybridautos auf 4000 Euro verdoppelt werden. Premierminister Jean-Marc Ayrault gab die Dringlichkeit der Lage angesichts des geplanten Abbaus tausender Stellen in der Automobilindustrie als Grund für den Hilfsplan an. Daher sei die Regierung «in die Offensive» gegangen, sagte er nach einer Kabinettsitzung in Paris. Dem Plan zufolge will der Staat für den Stadtverkehr nur noch Elektrofahrzeuge kaufen. Die neue sozialistische Regierung will auch eine Überprüfung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Südkorea verlangen. Aus dem asiatischen Land kommen preisgünstige Fahrzeuge etwa von Hyundai. Zudem sollen Autohersteller und Zulieferer in Schwierigkeiten günstige Kredite erhalten. Die Sozialisten hatten im Wahlkampf versprochen, sich gegen den Abbau von Industriearbeitsplätzen in Frankreich zu stellen und die heimischen Firmen vor Billigkonkurrenz aus dem Ausland zu schützen. Nach den Parlamentswahlen im Juni kündigte aber PSA Peugeot Citroën die Streichung von 8000 Stellen in Frankreich an, bei weiteren Firmen wird dies im Sommer und Herbst erwartet. Gegenleistung verlangt Die Autokonzerne müssen für die staatlichen Hilfen eine «Gegenleistung» bringen, wie Industrieminister Arnaud Montebourg bereits angekündigt hatte. So sollen die Prämien für die Hybrid- und Elektro-Autos nur gezahlt werden, wenn «ihr Preis beibehalten» wird, wie aus dem Plan der Regierung hervorgeht. Ausserdem müssen die Autos in Frankreich produziert sein. PSA-Chef Philippe Varin nannte Hilfen für innovative Modelle «eine ausgezeichnete Sache». Dies werde «sicher» dazu führen, bestehende Modelle weiterzuentwickeln, sagte er. Die Konzernführung und die Regierung hatten sich zuletzt einen harten Schlagabtausch geliefert. Präsident François Hollande hatte PSA sogar «Lüge» vorgeworfen und den Stellenabbau-Plan als «nicht akzeptabel» abgelehnt.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch