Frankreich muss nächstes Jahr 178 Milliarden Euro Schulden aufnehmen Ratingagenturen drohen Paris mit Verlust der AAA-Topbonität
Paris Unter dem Druck der Ratingagenturen und in Anbetracht der Eurokrise muss Frankreich im nächsten Jahr 178 Milliarden
Euro Schulden aufnehmen. 78,7 Milliarden Euro Staatsdefizit müssten ausgeglichen und 97,9 Milliarden Schulden zurückgezahlt werden, teilte das Pariser Finanzministerium am Dienstag mit. Die drei grossen Rating-Agenturen Fitch, Moody's und Standard & Poor's (S&P) haben Frankreich zuletzt mit dem Verlust der Topbonität AAA gedroht, was bei der Aufnahme neuer Schulden in der Regel zu höheren Zinsen führt. Die 178 Milliarden Euro, die im Laufe des Jahres 2012 aufgenommen werden müssen, beziehen sich nach Angaben der staatlichen Schuldenbehörde AFT auf mittel- und langfristige Staatsschuldtitel. Fitch erklärte am Dienstag zudem, die Bestnote für die Kreditwürdigkeit des Euro-Rettungsfonds hänge entscheidend von dessen Garantiegeberländern Frankreich und Deutschland mit ihrem AAA- Status ab. Durch die Herabstufung des Ausblicks für Frankreich auf «negativ» am vergangenen Freitag habe sich «das Risiko einer Herabstufung des EFSF erhöht». Zuvor hatte bereits Anfang Dezember S&P dem Fonds mit dem Entzug der Topnote gedroht, nachdem die Ratingagentur Deutschland, Frankreich und vier weitere Euro-Staaten vor einem Entzug ihrer Bestnote gewarnt hatte. Auch Moody's sieht Frankreichs AAA-Bestnote in Gefahr. Die Ratingagenturen hatten jeweils die hohe französische Staatsverschuldung als einen Hauptgrund genannt. Die französische Regierung will die AAA-Topnote unbedingt erhalten und hat bereits zwei rigide Sparpläne aufgelegt, um das hohe Haushaltsdefizit zu drücken. Im Zuge der europäischen Schuldenkrise waren aber zeitweise die Risikoaufschläge für französische Staatsschuldtitel im Vergleich zu Deutschland drastisch angestiegen.
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