Fracking treibt Gase ins Trinkwasser
Eine Studie giesst Wasser auf die Mühlen der Fracking-Kritiker: US-Wissenschaftler haben die Belastung von Trinkwasser durch die umstrittene Bohrmethode gemessen. Die Resultate sind alarmierend.

Eine US-Studie hat neue Hinweise auf eine Belastung von Trinkwasser durch sogenanntes Fracking ergeben. Brunnen in der Nähe von Frackinganlagen seien häufig mit Methan, Ethan und Propan belastet, erklärte gestern eine Gruppe von Forschern der Duke University.
Die Wissenschaftler hatten Proben in 141 privaten Brunnen in der Gegend des Marcellus-Beckens im Nordosten des Bundesstaats Pennsylvania genommen. In dem Gebiet gibt es grosse Schiefergasvorkommen.
Deutlich höhere Belastung
Die Belastung mit Methan war der Studie zufolge bei Brunnen im Umkreis von einem Kilometer um Frackinganlagen sechsmal höher als in anderen Brunnen. Die Ethankonzentration war sogar 23-mal höher. Im Wasser von zehn Brunnen wurde zudem Propan nachgewiesen – alle lagen im Umkreis von einem Kilometer um Frackinganlagen.
«Die Daten zu Methan, Ethan und Propan sowie neue Erkenntnisse zu Kohlenwasserstoff- und Helium-Isotopen deuten darauf hin, dass die Bohrungen das Wasser einiger Hausbesitzer belastet haben», erklärte Studienautor und Umweltwissenschaftler Robert Jackson. Die neuen Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Fracking seien schwer zu widerlegen, denn es gebe «keine biologischen Quellen von Ethan und Propan in der Region».
Hoher Wasserdruck setzt Rohstoffe frei
«Fracking» steht für «hydraulic fracturing», was so viel wie hydraulisches Aufbrechen bedeutet. Dabei werden Wasser, Sand und Chemikalien in unterirdische Gesteinsschichten gepresst und dadurch Druck erzeugt, um Gas oder Öl freizusetzen. Kritiker bemängeln unter anderem den Einsatz der Chemikalien, in denen sie eine Gefahr für das Trinkwasser sehen.
Auch in der Schweiz war Fracking schon mehrmals ein Thema. Die Bohrmethode ist in der Politik und im Volk höchst umstritten.
SDA/mrs
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