Antonow-Maschine einer ukrainischen FirmaFrachtflugzeug stürzt in Griechenland ab – 11,5 Tonnen Waffen an Bord
In der Nähe der Stadt Kavala ist ein Flugzeug mit mindestens acht Menschen an Bord abgestürzt. Es hatte laut der serbischen Regierung Waffen für Bangladesch geladen.

Eine ukrainische Frachtmaschine mit Waffen und Minen für Bangladesch an Bord ist im Nordosten Griechenlands abgestürzt, dabei kamen nach serbischen Angaben alle acht Insassen ums Leben. Die von Serbien aus gestartete Antonow-Maschine habe der ukrainischen Fluggesellschaft Meridian gehört, Besitzer der 11,5 Tonnen schweren Fracht sei das serbische Unternehmen Valir gewesen, teilte Serbiens Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic am Sonntag mit. Medienberichte, wonach die Waffen für die Ukraine bestimmt waren, wies er zurück.
Die Antonow AN-12 war der griechischen Nachrichtenagentur ANA zufolge am späten Samstagabend auf dem Weg von Serbien nach Jordanien nahe der Ortschaft Paleochori abgestürzt. Nach Informationen des Fernsehsenders ERT hatte die Besatzung noch um Notlandeerlaubnis auf dem Flughafen Kavala gebeten, es bis dahin aber nicht mehr geschafft.
Die Maschine sei gegen 20.40 Uhr vom südserbischen Flughafen Nis aus gestartet, sagte Verteidigungsminister Stefanovic. Die Waffenlieferung sei mit Bangladeschs Verteidigungsministerium vereinbart worden und streng nach den «internationalen Regeln» erfolgt. Serbien erteile seit 2016 keine Genehmigungen für Waffenexporte nach Russland oder in die Ukraine, versicherte Stefanovic.
Für Waffentransporte würden zumeist Frachtmaschinen sowjetischer Bauart eingesetzt, die sich im Besitz von Russland, Belarus oder der Ukraine befänden, führte der serbische Verteidigungsminister weiter aus. Da Russland und Belarus wegen der russischen Offensive in der Ukraine unter internationalen Sanktionen stehen, würden nur noch ukrainische Transportmaschinen eingesetzt und «weltweit angefordert».
Abgesehen davon, dass die Maschinen im Besitz ukrainischer Unternehmen seien, gebe es «keine weitere Verbindung zwischen der Fracht und der Ukraine». Alle anderslautenden Spekulationen in den Medien seien «völlig falsch», sagte der Minister.
Flugzeug brannte schon vor dem Absturz
Über der nördlichen Ägäis hatte der Pilot Probleme mit dem Triebwerk gemeldet und eine Notlandung beantragt. Die Maschine schaffte es jedoch nicht mehr zum nächsten Flughafen – sie stürzte in der Nähe zweier Dörfer auf ein Feld. Anschliessend waren stundenlang Explosionen zu hören, Feuerwehrleute stellten giftig-beissenden Geruch fest und sperrten das Gebiet ab. Am Sonntagmorgen mussten dann zwei Feuerwehrleute mit Atembeschwerden aufgrund von giftigen Dämpfen ins Krankenhaus gebracht werden.
Live-Aufnahmen des Staatssenders ERT zeigten einen grossen Brand an der Absturzstelle. Die Feuerwehr war zunächst mit sieben Löschzügen vor Ort. Griechische Medien verbreiteten zudem Handy-Aufnahmen von Privatleuten, die zeigten, dass das Flugzeug bereits vor dem Absturz brannte.
Augenzeugen berichteten gegenüber Journalisten, das Flugzeug sei sehr nah an den Dörfern Paleochori und Antifilippi vorbeigerast, dann aber in unbewohntes Gebiet gestürzt.
SDA/sys
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