Forscher stellen erstmals menschliche Haut im Labor her
Der Zellbiologe Ernst Reichmann und sein Team haben am Kinderspital Zürich zum ersten Mal menschliche Haut im Labor gezüchtet. Im Sommer werden die ersten Kinder mit Verbrennungen damit behandelt.

Bisher nahmen die Ärzte bei Verbrennungen meistens Haut vom Kopf des Patienten. Die Oberhaut mit einer dünnen Schicht Unterhaut kommt dabei auf die verbrannte Körperstelle. Nur: Da die Schicht der Unterhaut sehr dünn ist, schrumpft und vernarbt der Einsatz.
Forscher haben nun erstmals im Labor menschliche Haut herstellen können, wie die Universität Zürich in ihrer Webzeitung «UZH News» schreibt. Diese besteht aus Ober- und Unterhaut inklusive selbsterneuernden Stammzellen, Blutgefässen und Pigmentzellen.
Tests mit 60 Patienten
Zuerst wird im Speziallabor ein Stückchen Haut des Patienten in Schichten zerteilt und mit Hilfe von Enzymen in die einzelnen Zelltypen zerlegt. In Kollagen-Gel vermehren sich die Zellen dann zu richtigen Hautstücken. In vorklinischen Studien an Ratten und Schweinen funktionieren diese transplantierten Hautstücke aus dem Labor bestens, wie es weiter heisst.
Bereits in diesem Sommer werden am Kinderspital die ersten bis zu 10 mal 20 Zentimeter grossen Hautstücke bei 20 jungen Patienten und Patientinnen eingesetzt. Dazu werden noch je 40 weitere Patienten in Berlin und Amsterdam behandelt.
Hinter den Forschungsergebnissen stehen der Zellbiologe Ernst Reichmann und sein Team von der Tissue Biology Research Unit (TBRU), der Forschungsabteilung der Chirurgischen Klinik am Kinderspital Zürich.
SDA/kpn
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