Flughäfen Basel und Genf starten durch
Die beiden Flughäfen haben sich von der Krise erholt und befördern wieder mehr Passagiere. Und Bern-Belp steht der bisher grösste Ausbau bevor. Fachleute warnen aber vor zu viel Optimismus.
Wer sich die Ereignisse des vergangenen Jahrs vor Augen führt, müsste sich beim Fluggeschäft auf die schlimmsten Nachrichten gefasst machen. Die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjalla legte im Frühling den Flugverkehr tagelang lahm, und auch Ende 2010 brachten die Launen der Natur die Flughafenbetreiber in Schwierigkeiten: Wegen des heftigen Schneefalls in den nördlichen Nachbarländern fielen zahlreiche Flüge aus.
Trotzdem zieht der Internationale Flughafen Genf für 2010 eine positive Bilanz. Knapp 12 Millionen Passagiere wurden von Genf aus befördert. Das sind 4,9 Prozent mehr als letztes Jahr, wie die Verantwortlichen heute bekannt gegeben haben. Beim Frachtverkehr legte der Flughafen gar um einen Drittel zu. Rund 61'000 Tonnen wurden im vergangenen Jahr in Genf umgeladen. Die Flughafenbetreiber sprechen von einem «historischen Rekord».
Bern baut trotz Passagierrückgang aus
Offenbar hat sich der Flughafen Genf vom Krisenjahr 2009 erholt. Und er ist damit nicht allein: Der Flughafen Basel-Mülhausen legte bei der Zahl der Passagiere um 7 Prozent zu. 4,1 Millionen Fluggäste gingen vom Regionalflughafen aus in die Luft. Zudem schlug der Euroairport 26 Prozent mehr Fracht um als 2009, nämlich 107'000 Tonnen.
Beim Flughafen Bern-Belp ging die Zahl der Passagiere zwar um 6 Prozent auf 101'000 zurück. Trotzdem erlebt er gegenwärtig das grösste Wachstum in seiner 80-jährigen Geschichte. Im Frühjahr wollen acht Airlines 24 neue Destinationen in Europa und Nordafrika anfliegen. 100 neue Arbeitsplätze werden dadurch entstehen. Hinter diesem Wachstumsschub stehen Reiseveranstalter wie Kuoni, Tui, Helvetic und Railtour, die ihre Kunden von Bern aus in die Ferien schicken wollen. Bern-Belp, in dessen Einzugsgebiet 2,5 Millionen Menschen lebten, verfüge über grosses Potenzial, zeigen sich die Investoren überzeugt.
Kritische Stimmen warnen vor übertriebenem Ausbau
Bei Fachleuten rufen die Pläne allerdings Stirnrunzeln hervor. «Ich bin skeptisch, ob der Ausbau in diesem Mass sinnvoll ist», sagt Andreas Wittmer, der als Aviatik–Experte der Universität St. Gallen mehrere Studien zu den Schweizer Regionalflughäfen verfasst hat, in der «Berner Zeitung.» Der Ausbau sei ein Risiko – auch wenn die Flugbranche am Anfang eines wirtschaftlichen Aufschwungs stehe und der Flughafen Bern-Belp im Markt gut positioniert sei.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch