Fliegt Ammann heute 250 Meter weit?
Skifliegen kann selbst routinierte Springer wie den Olympiasieger ängstigen. Heute startet er in Vikersund erstmals auf der neu grössten Anlage. 250-m-Flüge sollen möglich sein.
Simon Ammann mag den Kick. Ob er in einem Militärjet durch die Luft rauscht, auf den Flügeln eines Doppeldeckers stehend über den Vierwaldstättersee fliegt oder sich mit einem Fallschirm in die Tiefe stürzt, er liebt das Risiko. Doch der Olympiasieger braucht seinen Beruf gar nicht erst zu verlassen, damit er seine Hormone durcheinanderwirbeln kann. Vor allem beim Skifliegen erblassen manchmal gar die Meister der Lüfte. Für Ammann und seine fliegenden Kollegen wird dieses Wochenende besonders prickelnd: Erstmals dürfen sie auf der umgebauten und neu grössten Schanze der Welt in Vikersund (No) zur Weitenjagd starten, heute im Training. Dafür musste der Internationale Skiverband Reglemente anpassen. Herausgekommen ist eine «Monsterschanze», wie sie die Norweger nennen, die angeblich 250 m weit tragen soll. Denn Skifliegen ist eines immer auch: eine Heroisierung der verrückten Kerle. Knackige Schlagworte gehören da zu einem cleveren Marketing.