Finanzminister: Portugal braucht keine EU-Finanzhilfe
Lissabon Die portugiesische Regierung lehnt bei der Sanierung der Staatsfinanzen internationale Hilfe weiterhin ab.
Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos sagte, er gehe nicht davon aus, dass Portugal die EU und den Internationalen Währungsfonds um Hilfe bitten werde. «Dies würde dem Ansehen des Landes einen schweren Schaden zufügen», sagte der Minister am Dienstag in einem Interview mit dem Radiosender TSF. «Portugal würde Jahre benötigen, um sich davon zu erholen.» Die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten José Sócrates tue alles, um das bestehende Ungleichgewicht in den Staatsfinanzen auszugleichen. Der portugiesische Minister übte zugleich Kritik an der EU: «Wie es aussieht, ist es die EU, die nicht ihren Job macht und für die Stabilität des Euro sorgt.» Weniger abrupte Anpassung Einigkeit über die Strategie herrscht aber nicht: Nach Ansicht eines Direktoriumsmitglieds der Zentralbank könnte Portugal seine Schuldenkrise besser bewältigen, wenn es internationale Hilfen erhielte. In einem solchen Fall wäre «die Anpassung nicht so abrupt», sagte Notenbankerin Teodora Cardoso der Nachrichtenagentur Lusa zufolge. «Aber wenn wir es alleine tun, muss es brutal sein, damit die Märkte es auch glauben.» Zentralbankgouverneur Carlos Costa hatte dagegen die Ansicht vertreten, Portugal könne seine Probleme alleine lösen. Die Regierung hat einen rigiden Sparkurs gestartet. Am Mittwoch wird Portugal Staatstitel mit Laufzeiten von fünf und zehn Jahren auf dem Markt platzieren und will damit bis zu 1,25 Milliarden Euro einnehmen. Die Märkte richten im Vorfeld der Anleihenplatzierung ein besonderes Augenmerk auf Portugal. Die Rendite zehnjähriger Anleihen erreichte am Montag sieben Prozent. Notiz an die Redaktion: Mehr nach Entwicklung
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