Finanzjongleur verspekuliert Geld von österreichischen Skistars
Abfahrtsstar Michael Walchhofer und ein ehemaliger Olympiasieger haben Geld bei einer dubiosen Anlagefirma angelegt – und verloren. Es soll sich dabei um einen sechsstelligen Euro-Betrag handeln.

Walchhofer bestätigte gegenüber der Sonntagsausgabe von« Österreich», dass er ein Vermögen verspekuliert hat. «Ja, ich habe Geld in Anteilsscheine einer Beteiligungsfirma investiert. Die Sache liegt jetzt beim Obersten Gerichtshof, und man wird sehen, ob die Firma pleitegeht und ob man Geld zurückerzwingen kann.» Über den genauen Betrag hüllt sich der 34-jährige Skifahrer in Schweigen, gut informierte Quellen sprechen aber von einem sechsstelligen Betrag. «Es ist auch für mich sehr viel Geld gewesen. Aber ich habe schon noch etwas auf der Seite.» Der Fahrer dementierte zugleich Gerüchte, wonach er nur wegen finanziellen Schwierigkeiten dem Ski-Zirkus treu bleiben würde. «So ein Blödsinn. Ich mache weiter, weil ich immer noch das Feuer in mir spüre. Um meine finanzielle Existenz braucht sich wirklich keiner Sorgen zu machen.»
Der Salzburger steht mit seinem Pech nicht alleine da. Rund 12'000 Anleger haben in die Kärntner Beteiligungsgesellschaft AvW investiert. Gegen deren Chef Wolfgang Auer-Welsbach ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Mittlerweile laufen sieben Sammelklagen, 421 mutmasslich Geschädigten verlangen wegen den dubiosen Praktiken von AvW auf dem Finanzmarkt die markante Summe von 16,7 Millionen Euro (24 Millionen Franken) zurück.
Manager von Skispringern winkte ab
Walchofer ist auch nicht der einzige Prominente aus dem Land der Seen und Berge, die auf diese Firma hineingefallen ist. Neben Ärzten oder Piloten tappte auch ein ehemaliger Abfahrts-Olympiasieger in die Falle. Er will sich aber in der Öffentlichkeit nicht outen.
Edi Federer ist Manager von den ÖSV-Skispringern Thomas Morgenstern und Andreas Goldberger sowie vom Polen Adam Malysz. Gegenüber «Österreich» erklärte Federer: «Wir wurden auch paar Mal angesprochen. Wir haben aber abgelehnt, weil die Zeit uns nicht gepasst hat.» Dieser Entscheid erweist sich nun für den Manager und seine sportlichen Kunden als goldrichtig.
Immerhin besteht für die Geprellten eine minime Chance, dass sie ein Teil des Geldes wiedersehen. Der Finanzexperte Wilhelm Rasinger, der zugleich die Interessen der Anleger vertritt, meinte beim Internetportal oe24.at: «Wenn ordentlich liquidiert wird, sind 10 bis 20 Prozent des eingesetzten Kapitals möglich.» Rasinger fragte sich zugleich, wie es zu diesem Debakel für die Anleger kommen konnte. «Es ist eine Gemeinheit, wie man da erfolgreichen Leuten der eigenen Geldgier ausgesetzt hat. Da wurde den Leuten der Mund wässrig gemacht. Wer hat das Herrn Walchhofer aufgeschwatzt? Die Verantwortung liegt da wohl ganz stark bei seinem Finanzberater.»
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