Feuer und Explosion im Dschungel von Calais
Grosse Teile des französischen Flüchtlingslagers stehen in Flammen. Ein Mann wurde verletzt.
Grosse Teile des als «Dschungel» bezeichneten Flüchtlingslagers bei Calais sind während der Räumungsarbeiten dort in Flammen aufgegangen. Feuerwehrleute löschten mehrere Dutzend Feuer, die von Migranten gelegt worden waren, als sie das Camp nahe der nordfranzösischen Stadt verlassen hatten.
Bei den Bränden ist ein Syrer leicht verletzt worden. In der Nacht waren mehrere Zelte und Hütten in Flammen aufgegangen. Feuerwehrleute wurden nach eigenen Angaben mit Steinen beworfen und mussten von Bereitschaftspolizisten geschützt werden.
Räumung bis am Abend abgeschlossen
Die Behörden setzen die Räumung trotz der Brände fort. Nach Angaben der Präfektur halten sich noch rund 1000 Menschen in dem Lager auf. Die Räumung werde bis am Abend abgeschlossen sein.
Die für Calais zuständige Präfektin Fabienne Buccio warf den Flüchtlingen vor, die Brände selbst gelegt zu haben. Sie sprach von einer «Tradition bestimmter Gruppen, ihre Unterkünfte vor dem Aufbruch zu zerstören». Bei der Explosion von zwei Gasflaschen im Eingangsbereich des Lagers erlitt ein Syrer eine Verletzung am Trommelfell. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Arbeiter reissen Zelte ab
Ein Feuerwehrmann sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Bereitschaftspolizei sei im Einsatz gewesen: «Wir sind mit Steinen beworfen worden und mussten unter dem Schutz von Polizeikräften eingreifen.» Nach Angaben eines Polizeivertreters wurden 150 bis 200 Flüchtlinge aus dem Lager weggebracht und werden nun von Hilfsorganisationen betreut. Darunter seien vor allem Afghanen und Syrer.
Nach Angaben der Präfektin haben die meisten Menschen das Lager bereits verlassen. Nach einer aktuellen Schätzung hielten sich zuletzt nur noch tausend Menschen im «Dschungel» auf, sagte Buccio. Sie sollten mit Bussen in Aufnahmezentren in anderen Landesteilen gebracht werden. Arbeiter rissen weiter leere Zelte und Hütten ab. Dabei kamen erneut Schaufelbagger zum Einsatz.
AFP/ij
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