Ferien in der herzlichen Tiefkühltruhe
Kalt und einsam präsentiert sich Moskau im Winter. Schläft man aber bei Einheimischen, wird die Megastadt auf einmal charmant.
Und dann sitze ich plötzlich im roten Zug namens Aeroexpress, der mich vom Flughafen Domodedowo zum Bahnhof Pawelezkaja bringen soll, mitten ins Herz von Moskau, und schaue zu, wie das verschneite Russland an mir vorbeizieht. Ich beschliesse, zuversichtlich zu sein, werde aber das Gefühl nicht los, das mich beklemmt, seit ich morgens um fünf Uhr in Bern in den Zug gestiegen bin. Zu viele Geschichten habe ich gehört in den vergangenen Wochen. Geschichten von prügelnden Türstehern, korrupten Polizisten und unfreundlichen Babuschkas; von gefährlichem Verkehr und von den Russen, die von morgens bis abends Wodka trinken.