Unglück im ParadiesFelswand stürzt auf Touristenboote – mindestens zehn Tote
Am einem bei Touristen beliebten See in Brasilien löste sich ein grosser Felsen und traf zwei Boote. Ein Arzt hatte schon vor zehn Jahren vor einem möglichen Unglück gewarnt.

Die Zahl der Toten nach dem Absturz einer Felswand an einem See in Brasilien ist auf mindestens zehn gestiegen. Dies teilte am Sonntag ein Polizeivertreter in der Gemeinde Passos im südöstlichen Bundesstaat Minas Gerais mit. Zuletzt wurden nach seinen Angaben zwei weitere Leichen von den Einsatzkräften geborgen. Nach Angaben der Behörden gab es nach diesem Leichenfund keine weiteren vermissten Menschen mehr.
In vorherigen Zwischenbilanzen der Behörden war von sieben und dann acht Todesopfern die Rede gewesen. Mehr als 30 weitere Menschen wurden demnach verletzt, neun von ihnen wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
Die zehn Todesopfer gehörten nach Angaben der Bergungsmannschaften zu einer Gruppe von Verwandten und Freunden auf einem Boot namens «Jesus», das am heftigsten von dem Gestein getroffen worden war. Alle Toten hatten nach vorläufigen Erkenntnissen der Behörden die brasilianische Staatsangehörigkeit.

Taucher wurden zu dem rund 400 Kilometer nördlich der Millionen-Metropole São Paulo gelegenen See geschickt, dessen Canyons ein beliebtes Ausflugsziel in der Region sind. Der grossflächige Furnas-Stausee im Rio Grande ist auch als «Meer von Minas» bekannt.
Schon vor zehn Jahren gewarnt
«Wir erleben in unserem Bundesstaat heute den Schmerz einer Tragödie, ausgelöst von den schweren Regenfällen, durch die sich eine Felswand am Furnas-See in Capitólio löste», schrieb der Gouverneur von Minas Gerais, Romeu Zema, auf Twitter. In dem Bundesstaat hatte es zuletzt wie im nordöstlich angrenzenden Bahia teilweise heftig geregnet. Die brasilianische Marine, die sich an der Rettungsaktion beteiligte, kündigte eine Untersuchung an, um die Unglücksursache zu ermitteln.
In Medien und sozialen Netzen machte ein Facebook-Post die Runde, mit dem ein Nutzer schon vor zehn Jahren vor der Gefahr eines Felssturzes am Furnas-See gewarnt hatte. «Dieser Stein wird fallen...», hatte der Arzt Flávio Freitas im März 2012 zu einem Foto geschrieben, das einen langen senkrechten Riss in der Felswand über dem Wasser zeigte.
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