Fehlende Subventionen schaden Theater Basel
Dem Theater Basel ist es nicht gelungen, die Besucherzahlen zu erhöhen. Direktor Georges Delnon gibt dafür die Schuld den Baselbietern.

Beim Theater Basel sind die Zuschauerzahlen in der Saison 2010/2011 praktisch stabil geblieben. Während das Schauspiel zulegte, mussten Oper und Ballett einen Rückgang hinnehmen. Die Auslastung sank von 63 auf 61 Prozent, weil es mehr Vorstellungen gab.
Dass das grösste Dreispartenhaus der Schweiz in der letzten Saison nicht weiter zulegen konnte, führte Direktor Georges Delnon am Donnerstag vor den Medien auf den verlorenen Abstimmungskampf um die höheren Subventionen im Baselbiet zurück. Statt über Inhalte sei nur noch über das Geld und die Probleme des Theaters geredet worden. Das habe diesem auch besuchermässig geschadet.
Jetzt geht's wieder aufwärts
Inzwischen hat sich dies aus Sicht des Intendanten geändert: Nachdem im Stadtkanton die SVP auf das Referendum gegen die vom Grossen Rat beschlossene Subventionserhöhung verzichtet habe, werde wieder über Produktionen gesprochen und die Besucherzahlen gingen wieder aufwärts. Das Theater habe in Basel eine sehr starke Präsenz und eine grosse Bedeutung, ist Delnon überzeugt. In der letzten Spielzeit verzeichnete das Theater Basel insgesamt 177'988 zahlende Besucherinnen und Besucher. Das sind 728 weniger als in der Saison 2009/2010. Gleichzeitig stieg die Zahl der Vorstellungen um 26 auf 625.
Die einzelnen Sparten entwickelten sich in der fünften Saison unter der Direktion Delnons unterschiedlich: Das Schauspiel verzeichnete einen Anstieg um 6081 auf 52'068 Besucher und konnte die Auslastung von 49 auf 54 Prozent steigern.
Die Oper musste dagegen einen Rückgang um 2047 auf 65'188 Besucher verbuchen. Die Auslastung sank von 71 auf 63 Prozent. Das Ballett verzeichnete 34'066 Besucher, 4782 weniger als in der Spielzeit 2009/2010. Gegenüber dieser ging die Auslastung von 73 auf 66 Prozent zurück. Oper und Ballett hatten in der Saison 2009/2010 aussergewöhnlich erfolgreiche Produktionen im Programm. An diese konnte das Theater in der letzten Saison nicht anknüpfen.
Etwas mehr Geld für die Zukunft
Seine Vorstellungseinnahmen konnte das Theater Basel dank höherer Eintrittspreise um gut 100'000 Franken auf knapp 8,6 Millionen Franken steigern. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 525'893 Franken. Das sind 22'610 Franken weniger als in der vorangegangenen Saison. Das Eigenkapital schrumpfte weiter von 3,43 auf 2,85 Millionen Franken. Der Aufwand des Theaters mit insgesamt 364 Beschäftigten belief sich auf rund 55,3 Millionen Franken. Basel-Stadt unterstützte das Theater mit 38,2 Millionen Franken, vom Kanton Basel-Landschaft gelangten 4,35 Millionen Franken in die Theaterkasse.
Dank der Subventionserhöhung aus dem Stadtkanton steht dem Theater für die laufende Saison und die nachfolgenden drei Spielzeiten zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder etwas mehr Geld zur Verfügung. Zu zusätzlichem finanziellen Spielraum verhilft dem Theater die nach dem negativen Baselbieter Volksentscheid vom 13. Februar zu neuem Leben erweckte Stiftung Förderung des Theaters Basel. Wie Martin Batzer, Präsident der Theatergenossenschaft sagte, sei das Ziel, das Stiftungskapital wieder auf 5 Millionen Franken aufzustocken, erreicht worden. Der letzte Sponsor habe erst am Donnerstagmorgen unterschrieben.
SDA/lub
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