Erstes Spiel , erste StartformationFedor Chalov sucht beim FCB noch nach seinem Platz
Der russische Neuzugang kommt gegen Sion zum ersten Einsatz für den FC Basel. Findet Chalov seine Rolle im Team, darf man sich in der Rückrunde einiges von ihm erhoffen.

Nur Augenblicke vor dem Anspiel und somit vor seinem ersten Ballkontakt für den FC Basel stand Fedor Chalov im Mittelkreis und raufte sich die Haare. Und mit einem Haareraufer endete auch die erste Halbzeit des Russen, dann jedoch nicht aus frisurtechnischen Gründen, sondern weil er nach einem missglückten Doppelpass im Mittelfeld und dem darauffolgenden taktischen Foul die Gelbe Karte sah. Dazwischen und bis zur 74. Minute war es eher ruhig rund um die neue Nummer 99 des FCB.
Zwar betrieb der 23-Jährige vor allem in der ersten Halbzeit ein engagiertes Vorpressing, lief viel und schuf somit auch Räume für seine Mitspieler. So etwa beim zweiten Basler Tor, als sich Sions Innenverteidigung nur auf den Russen fokussierte und dabei Dan Ndoye in ihrem Rücken vergass, der ungestört zum 2:1 einnetzen konnte. Doch es war offenkundig, dass der Neuzuzug seinen Platz in der Mannschaft erst noch finden muss. Oft lief das Spiel an ihm vorbei, blieb er von seinen Mitspielern unbeachtet. Nur einmal in der ersten Halbzeit erhielt Chalov in aussichtsreicher Position den Ball. Doch legte er sich diesen zu weit vor und vergab somit nach 17 Minuten diese Chance.
Dann nahte die Schlussviertelstunde, und mit ihr kam der Beweis, dass es bei Offensivspielern nicht viel benötigt, um aus einem durchschnittlichen Auftritt einen guten zu machen. In der 74. Minute wurde Chalov im Strafraum angespielt, schloss ab und traf – allerdings nur den Aussenpfosten. Und bloss vier Zeigerumdrehungen später stand der Stürmer bereits wieder vor Torhüter Kevin Fickentscher – und scheiterte erneut. So blieb es also beim durchschnittlichen Einstand des Russen und darüber hinaus bei der Erkenntnis, dass die Basler mit Chalov keinen Stürmer in ihren Reihen wissen, der besonders zweikampfstark oder auf engem Raum speziell torgefährlich ist.
Die neue Ausrichtung
Umso mehr müssen die Basler ihr Spiel künftig besser auf den Neuzugang ausrichten, wollen sie, dass die unbestrittenen Qualitäten des jungen Russen zum Tragen kommen. Dies bekräftigte auch Trainer Patrick Rahmen in der Pressekonferenz nach dem Spiel: «Chalov mag es, in die Tiefe zu gehen. Es gilt, die Räume hinter der Abwehr durch seine Schnelligkeit auszunützen.»
Natürlich kann nicht erwartet werden, dass diese Mechanismen schon im ersten Spiel und nach nicht einmal einer Woche Training mit der neuen Mannschaft ineinandergreifen. Und so zeigte sich Chalov nach dem Unentschieden gegen Sion äusserst zufrieden mit seiner Integration ins Basler Spiel: «Das Team ist sehr gut, die Spieler sprechen mit mir, die Kommunikation passt. Natürlich hätten wir gewinnen können, aber wir sind bereit für das nächste Spiel.»
Beste Voraussetzungen dafür also, dass Chalov in seinem halben Jahr bei Basel schon noch den einen oder anderen guten Auftritt zeigen wird.
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