Federers Schatten über Paris
Der Schweizer spielte seit zwei Jahren nicht mehr in Frankreich – das stösst auch dem Turnierdirektor des Masters sauer auf.

Roger Federer, der Schweizer Superstar, wurde in der «SonntagsZeitung» als «Liebling der Welt» betitelt. Seine Beliebtheit reicht über den ganzen Globus – auch ins Nachbarland Frankreich. Julien Reboullet, Journalist bei der französischen Zeitung «L'Equipe», begründete Federers Popularität mit seiner Eleganz, Virtuosität und Vielseitigkeit – und seinem guten Französisch, das die Zuschauer begeistere.
Für die Fans in der Republik muss sich Federers Absage für das anstehende Turnier in Paris-Bercy deshalb wie ein Liebesentzug anfühlen. Seine Abwesenheit wirft einen Schatten auf das Masters, und nicht zuletzt auf Paris selbst. Letztmals spielte der 19-fache Grand-Slam-Sieger bei den French Open 2015 in der Hauptstadt – vor fast zweieinhalb Jahren also.
Turnierdirektor Guy Forget versteckt seinen Ärger über Federers Absage nicht, im Gegenteil. Im Interview mit «L'Equipe» kritisiert er sowohl den Schweizer als auch die ATP: «Klar nehmen wir dies zur Kenntnis. Aber er hat bereits die French Open ausgelassen, weil er sich vier Stunden pro Tag auf die Rasensaison vorbereiten wollte. Wir verstehen den Entscheid, sind aber traurig, weil wir seit Monaten versuchten, Federer und Nadal gemeinsam in unsere Halle zu bringen. Die Fans werden sehr enttäuscht sein.»

Und weiter: «Natürlich verfolgt jeder Spieler seine eigenen Interessen, aber ich denke, dass die Masters 1000 neben den Grand Slams die 9 grössten Turniere im ATP-Kalender darstellen. Wenn ein Spieler diese auslässt, leidet die Glaubwürdigkeit der ATP darunter.»
Für Federer waren zwei Turniere hintereinander zu viel, er spielte lieber das Heimturnier in Basel und verzichtet mit der Absage für Paris auf die Chance, 2017 noch als Weltnummer 1 zu beenden.
Die britischen Fans haben derweil mehr Glück als die Franzosen: Der achtfache Basel-Sieger konzentriert sich nun auf die ATP-Finals in London. Auf der Insel rechtfertig Federer so seinen Status als «Liebling der Welt» auch mit Anwesenheit.
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