Federer siegt nach 0:2 – nun wartet Djokovic
Roger Federer dreht gegen Juan Martin Del Potro eine verloren geglaubte Partie und trifft in den French-Open-Halbfinals auf Novak Djokovic, der gegen Jo-Wilfried Tsonga ein kleines Tennis-Wunder vollbringt.
Beim 3:6, 6:7, 6:2, 6:0, 6:3 über Del Potro gelang es Federer, zum siebten Mal, einen Match nach einem Zweisatzrückstand noch zu drehen. Im gleichen Masse wie sich der Schweizer im Verlauf der Partie steigerte, liess der am linken Knie verletzte Argentinier nach.
Nach 100 Minuten deutete wenig bis gar nicht auf einen solchen Verlauf des Matches hin. Federer war bis Mitte des zweiten Satzes sehr fehleranfällig, vor allem die Rückhand brachte er nur selten ins Feld. Auch Del Potro spielte keineswegs überragend. Dem US-Open-Sieger 2009 reichte eine durchschnittliche Leistung, um Federer im ersten Satz zweimal den Aufschlag abzunehmen.
Im zweiten Satz steigerten sich beide, und es entwickelte sich einige Minuten lang, ein hochklassiges Spiel. Beide spielten mit beeindruckender Länge und zogen ihre Schläge voll durch. Del Potro sicherte sich das Tiebreak mit 7:4, sinnigerweise nach einem Rückhandball von Federer, der im Netz gelandet war.
Del Potro ab dem dritten Satz handicapiert
Danach wendete sich die Partie. Del Potro liess sich zu Beginn des dritten Satzes behandeln, er bekam ein Schmerzmittel. Im restlichen Verlauf des Matches war der Südamerikaner offensichtlich handicapiert – sein dick einbandagiertes Knie machte nicht mehr mit.
Federer liess sich nicht zweimal bitten. Er spielte nun stark und liess Del Portro, gegen den er inzwischen zwölf von 14 Duellen gewonnen hat, keine Chance. Im vierten Satz gelangen dem 16-fachen Grand-Slam-Sieger 13 Gewinnschläge, ohne einen einzigen unerzwungenen Fehler zu produzieren. Nach drei Stunden und 15 Minuten nutzte Federer den zweiten Matchball.
«Er hat gekämpft wie ein Held», sagte Federer nach dem Triumph über Del Potro. «Vor allem im Tiebreak des zweiten Satzes war er sehr stark. Der Anfang des dritten und der vierte Durchgang waren für mich die Schlüsselmomente», so der Baselbieter. «Ich war mental sehr stark.»
Djokovic wehrt gegen Tsonga vier Matchbälle ab
Federers nächster Gegner ist der Serbe Novak Djokovic, den er im vergangenen Jahr in den Halbfinals ausschalten konnte. Die Nummer 1 der Welt setzte sich gegen Jo-Wilfried Tsonga nach vier abgewehrten Matchbällen und einem 2:4-Rückstand im Tiebreak des Entscheidungssatzes 6:1, 5:7, 5:7, 7:6, 6:1 durch. Djokovic zeigte in den entscheidenden Phasen wieder jenen Kampfgeist, an dem Nadal und Federer 2011 und am Australian Open dieses Jahres so oft verzweifelt waren.
Tsonga verpasste es, in seinem ersten Viertelfinal beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt als erster Franzose nach Gaël Monfils 2008 in die Halbfinals einzuziehen.
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