Federer lässt Nadal verzweifeln
Was war denn das? Der Schweizer fegt seinen Erzrivalen vom Platz und trifft nun auf Kyrgios, der für eine Überraschung sorgte.
Die 16'000 Zuschauer johlten und kreischten, als Roger Federer nach Spielschluss vier Bälle ins Publikum schlagen musste. Sie hatten sich zu einer Standing Ovation erhoben an diesem herrlich warmen Abend mit Temperaturen von über 30 Grad. Federer hatte eine brillante Leistung gezeigt gegen Rafael Nadal, die Reprise des Australian-Open-Finals in 68 Minuten 6:2, 6:3 gewonnen. Erstmals überhaupt kann er damit auf drei Siege in Folge gegen den Mallorquiner zurückblicken, nach den Finalsiegen in Basel 2015 und in Melbourne im Januar. Insgesamt liegt er aber immer noch 13:23 zurück.
Zwei Stunden später folgte ihm Stan Wawrinka in die Viertelfinals. Der US-Open-Sieger wurde vom japanischen «Lucky Loser» Yoshihito Nishioka (ATP 70) aber gleich fünf Mal gebreakt und stand beim 3:6, 6:3, 7:6 (7:4) im zweitgrössten Stadion kurz vor dem Ausscheiden. Der kleine Linkshänder führte im Entscheidungssatz 5:3 und 6:5 und schlug zweimal zum Sieg auf. Doch Wawrinka schaffte die Rebreaks zum 5:5 und 6:6 und gewann im Tiebreak verdient. Er trifft in der Nacht auf Freitag auf den Österreicher Dominic Thiem, der gegen Gaël Monfils klar gewann und gegen den er 2:1 führt. «Das war ein schwieriger Match, und ich spielte nicht sehr gut», sagte Wawrinka. «Aber ich kämpfte gut, und das wichtigste ist, dass ich gewann.» Schlägt er Thiem (ATP 9), wäre er auch im Halbfinal (gegen Carreño Busta oder Cuevas) klar favorisiert.
Bildstrecke – da lässt Federer Nadal keine Chance:
Bezeichnend für das 36. Duell der beiden ewigen Rivalen Federer und Nadal war der Matchball: Mit einem Rückhandreturnwinner in die Ecke beendete Federer die Partie, in der er resolut die Kontrolle übernommen hatte. «Ich wollte so spielen wie in Australien, offensiv und aggressiv», sagte er. Tatsächlich knüpfte er dort an, wo er am Australian Open aufgehört hatte, als er gegen Nadal einen 1:3-Rückstand im 5. Satz in ein 6:3 verwandelte. «Ich fühlte mich grossartig, es machte Spass, so aggressiv zu spielen», sagte Federer, der verblüffenderweise auch die meisten Grundlinienduelle gewann. Er breakte Nadal bereits im ersten Game und musste in der ganzen Partie nur einen Breakball abwehren – in seinem ersten Aufschlagspiel. Stéphane Robert und Steve Johnson waren zuvor gegen ihn zu keinen Breakbällen gekommen.
«In Australien hatte ich Chancen, hier nicht», sagte Nadal. «Ich spielte zu kurz und zeigte nicht meinen besten Match. Und so kann ich gegen ihn nicht gewinnen. Heute spielte Roger grossartig, war klar besser als ich.» Das schlimmste für ihn sei gewesen, dass ihn Federer zu Beginn beider Sätze breaken konnte: «Wenn er einmal in Führung liegt, ist es enorm schwierig gegen ihn.»
Respekt und Revanchegelüste
Dass er vor den Augen von Ehrengast Rod Laver so klar siegte, verdankte Federer auch seiner Effizienz bei den Breakbällen. Fünf Chancen reichten ihm zu vier Breaks. Im Viertelfinal trifft er am Freitag auf Nick Kyrgios (ATP 16), der auch die zweite Begegnung mit Novak Djokovic gewann, nachdem er die Nummer 2 schon Anfang Monat in Acapulco besiegt hatte. Für den Serben ging mit dem 4:6, 6:7 (3:7) eine Siegesserie von 19 Partien in Indian Wells zu Ende, zuletzt hatte er drei Titel in Folge gewonnen. Er kam gegen den den 21-jährigen Australier, der 14 Asse schlug, zu keinem Breakball.
Federer traf bisher erst einmal auf Kyrgios, 2015 in Madrid. Damals gewann er zwar den ersten Satz und kam zu zwei Matchbällen, verlor aber 7:6, 6:7, 6:7. «Es ist schon beeindruckend, dass er zweimal in Folge Djokovic schlagen konnte», sagte Federer. «Natürlich möchte ich mich nun revanchieren für Madrid. Immerhin schlug er mich dort am ersten Geburtstag meiner Buben.»”
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