Federer ist stolz auf seinen Stil
Vor dem Start in die Hartplatzsaison zeigt Roger Federer in einem Interview seine sanfte Seite und gibt interessante Gedanken preis.

Roger Federer muss sich noch ein bisschen gedulden. Rund zwei Wochen bleiben dem 17-fachen Grand-Slam-Sieger bis er am Rogers-Cup in Toronto die Hartplatzsaison einläuten kann. Der Rasen von Wimbledon ist zwar weit weg, die Finalniederlage gegen Novak Djokovic aber noch immer im Kopf. Ablenkung bringen Sponsorentermine wie das Showspiel mit Skistar Lindsey Vonn auf dem Jungfraujoch vergangene Woche. Aufarbeiten kann Federer die Vergangenheit aber auch mit Interviews.
So hat die spanischen Zeitung «El Pais» die Gelegenheit für ein Rendezvous genutzt und den Schweizer zu seinem aussergewöhnlichen Status als grösster Repräsentant der Tennisszene befragt. Die Rolle als beliebtester Spieler auf der Tour scheint dem Weltstar immer noch zu behagen, entsprechend locker geht er mit der Verantwortung um. «Ich fühle null Druck deswegen. Ich bin, was ich bin. Kann schon sein, dass die Leute denken, ich sei perfekt, aber das bin ich nicht. Ich habe auch meine Probleme.»
Die grössten Herausforderungen neben dem Platz sind für Federer oft die heiklen Fragen, die nichts mit seiner Person zu tun haben. Als Idol mehrerer Generationen wird der 32-Jährige häufig auch zu politischen und gesellschaftlichen Themen befragt. «Ich setze mich häufig in die Nesseln und lerne daraus. Ich bin sehr stolz, das Tennis gut repräsentieren zu können. Und ich geniesse es, das zu tun. Wenn ich dieses Gefühl nicht hätte, würde ich sofort aufhören.»
Am wohlsten fühlt sich Federer, wenn er über Tennis reden kann und über die Entwicklung seines Sports. «Das Tennis hat sich zu einem Sport gewandelt, in dem Bewegung und harte Arbeit wichtiger sind als Talent. In dieser Beziehung fühle ich mich benachteiligt. Ich musste in meiner Karriere viele Anpassungen vornehmen. Ich bin stolz darauf, dass ich das geschafft habe, ohne meinen eleganten Stil zu verlieren.»
Stark verändert hat sich allerdings Federers Interesse am aktuellen Spielgeschehen. Sobald er ein Turnier unverhofft früh verlässt, kümmert ihn der weitere Verlauf nicht mehr gross. «Während des Finals von Rom, wo ich in der ersten Runde ausschied, machte ich mit meiner Familie in einem Wald in der Schweiz einen Spaziergang. Als sie mir sagten, Djokovic habe gewonnen, löste das in mir nichts aus», so der zweifache Vater von Zwillingen. «Mir ist dann auch egal, ob der eine oder der andere gewinnt. Wenn ich noch im Turnier bin, verfolge ich schon andere Spiele und interessiere mich für meine Rivalen. Aber wenn meine Rolle in einem Turnier beendet ist, schalte ich ab.»
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