Federer greift nach Titel Nummer 100
Nur noch ein Sieg fehlt ihm in Dubai, um als zweiter Spieler diese Marke zu erreichen. Im Final trifft er heute auf seinen letzten Bezwinger, den neuen Top-10-Spieler Stefanos Tsitsipas.
Nach drei mühevollen Siegen gegen Kohlschreiber, Verdasco und Fucsovics entwickelte sich das ATP-500-Turnier von Dubai gestern ganz nach dem Geschmack von Roger Federer. Der Kroate Borna Coric (ATP 13), gegen den er die letzten zwei Duelle verloren hatte, war nach seinem Marathonprogramm matt und leistete nur wenig Gegenwehr. Federer liess sich diese Chance nicht entgehen, gewann in 67 Minuten 6:2, 6:2 und steht damit in seinem 152. Final - und einen Sieg vor dem 100. Titel.
Er wäre erst der zweite Spieler, der diese Marke erreicht, nach dem Amerikaner Jimmy Connors, der mit 109 Titeln den Rekord hält.
Den Jubiläumstitel muss er allerdings heute ab 16 Uhr gegen einen höchst hartnäckigen Gegner erringen: den 20-jährigen Griechen Stefanos Tsitsipas, der gestern in einer dreistündigen Partie Gaël Monfils schlug und am Montag erstmals in den Top-10 erscheinen wird. Jenen Tsitsipas, der ihm im Achtelfinal von Melbourne eine nachhallende Niederlage zufügte, ein 7:6, 6:7, 5:7, 6:7; Federer war damals zweifacher Titelverteidiger. Jenen Tsitsipas, der inzwischen auch noch den Titel in Marseille gewonnen hat.
Schon kurz vor Melbourne, am Hopman-Cup in Perth, hatten sich die beiden ein hartes Duell geliefert, das Federer 7:6, 7:6 gewann. Auch in Melbourne war Federer zu Beginn der stärkere. Hätte er nicht alle seine zwölf Breakbälle und im zweiten Satz vier Satzbälle ausgelassen, wäre er wohl auch am Australian Open als Sieger vom Platz gegangen.
Ein Steigerungslauf
Wie viel der klare Sieg gegen Coric wert ist, muss Federer nicht mehr interessieren. Offensichtlich war, dass der Kroate viel schwächer spielte als bei seinen zwei Siegen letztes Jahr im Endspiel von Halle und im Halbfinal von Shanghai. Coric war sichtlich ermüdet, nachdem er seine vorherigen drei Partien alle im Tiebreak des dritten Satzes geholt hatte und nach dem Viertelfinal erst um ein Uhr nachts vom Feld gekommen war.
Federer dagegen spielte in diesem Halbfinal mit neuem Elan, und wieder einmal zeigte sich, dass er umso besser wird, je näher das Ziel kommt. «Die Acht ist meine Lieblingszahl, und Dubai eines meiner Lieblingsturniere», sagte der bislang siebenfache Dubai-Sieger. «Es wäre ein Traum, hier meinen 100. Titel zu holen.»
Wawrinka verpasst Chance
In Acapulco ging das Turnier für Stan Wawrinka derweil etwas ärgerlich zu Ende. Gegner Nick Kyrgios (ATP 72), der zuvor schon Rafael Nadal in drei Sätzen geschlagen hatte, war im Entscheidungssatz schwer angeschlagen, litt an Ansätzen von Krämpfen und drosch in seiner Verzweiflung nur noch mit voller Wucht auf jeden Ball. Und tatsächlich schaffte es der Australier so noch, den dreifachen Grand-Slam-Sieger vom Genfersee zum 3:2 zu breaken und darauf noch dreimal seinen Aufschlag durchzubringen, zum 7:5, 6:7, 6:4 und dem 3. Sieg im 6. Duell mit dem Westschweizer.
Wawrinka regte sich sichtlich auf, dass Kyrgios sich bei den Seitenwechseln ausgiebig pflegen liess. Wawrinka wird sich dank Mexiko von Rang 42 aus um etwa 4 Positionen verbessern. Er reist nun ins kalifornische Indian Wells, wo Mitte nächster Woche das erste Masters-Turnier der Saison ansteht, für das Titelverteidiger Juan Martin Del Potro, der letztes Jahr gegen Federer nach drei Matchbällen gewann, bereits Forfait geben musste wegen seiner Knieverletzung.
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