FBI nimmt in historischer Aktion 24 Hacker fest
Unter der Führung der US-Bundespolizei wurden bei über 30 Durchsuchungen 24 Personen, darunter Minderjährige, festgenommen. Sie werden des Missbrauchs von Kreditkartendaten beschuldigt.

Internationalen Fahndern sind in einer beispiellosen verdeckten Operation gegen Online-Betrug auf vier Kontinenten zwei Dutzend Verdächtige ins Netz gegangen. Wie US-Ermittler in New York mitteilten, richtete sich der Einsatz gegen Hacker, die in Internet-Foren gestohlene Bank- und Kreditkartendaten austauschten.
Die Festnahmen hätten Verluste in Höhe von insgesamt etwa 205 Millionen Dollar verhindert, mehr als 400'000 potenzielle Betrugsopfer seien im Visier der Verdächtigen gewesen. Verdeckte Ermittler hätten die in den USA, Europa, Asien und Australien aktiven Verdächtigen im Juni 2010 mit einer eigenen Website namens Carder Profit in die Falle gelockt, hiess es in einer am Dienstag veröffentlichten Strafanzeige. Diese habe als «Online-Treffpunkt» gedient, über den die FBI mutmassliche Internetkriminelle aufgespürt, überwacht, identifiziert und deren Aktivitäten durchkreuzt habe.
In einem Fall kauften die Agenten nach eigenen Angaben 15 gestohlene Datensätze, die mit Kundenkonten der Kreditkartenfirmen American Express, Mastercard und Discover in Verbindung stehen. Der Verkäufer war dem Vernehmen nach ein 19-jähriger New Yorker, der bei seiner Mutter lebt und im Netz als Oxide Dox bekannt ist. Der 19-Jährige und ein 18-Jähriger wurden wegen Betrugs formal beschuldigt, jedoch nach kurzen Anhörungen vor einem Gericht in Manhattan gegen Kaution wieder freigelassen.
Bis zu 20 Jahre Haft möglich
Elf Personen wurden in den US-Staaten New York, Florida, Wisconsin und Kalifornien festgenommen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 20 Jahren Haft. Dreizehn weitere Verdächtige gingen den Ermittlern zudem in Grossbritannien, Bosnien, Norwegen, Italien, Japan und andernorts ins Netz. Zudem wurden in Australien und Kanada Durchsuchungsbefehle erlassen.
Ein Sprecher der US-Bundespolizei FBI bestätigte die Festnahmen als Ergebnis einer zweijährigen Ermittlungsarbeit. US-Staatsanwalt Preet Bharara bezeichnete die Ermittlungen als Zeichen dafür, dass sich Betrüger nicht darauf verlassen könnten, «sich anonym und straflos im Internet herumzutreiben».
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