Familie des Täters von Frankfurt wird im Netz bedroht
Auf Facebook wird die Familie des 40-jährigen Eritreers attackiert. Auf Twitter schüren Fake-Accounts gezielt Hass.

«Ich werde dein Kind vor die Bahn werfen»: Solchen Drohungen ist die Familie des Mordverdächtigen von Frankfurt ausgesetzt. Vor seiner Tat hatte der Eritreer aus Wädenswil ZH ein Foto seines Sohnes auf Facebook gepostet. Wutbürger hetzen nun gegen den Knaben, wie der «Blick» berichtet.
In anderen Facebook-Kommentaren wird die Todesstrafe für den Täter von Frankfurt gefordert. Dessen Familie wurde nach Angaben der Zürcher Kantonspolizei an einen sicheren Ort gebracht. Der Mordverdächtige ist verheiratet und hat drei kleine Kinder.
Fake-Account «_Naschkatze88_»
Der tödliche Vorfall im Bahnhof Frankfurt hat in der Schweiz und in Deutschland eine Welle des Hasses und der Hetze ausgelöst. Üble Kommentare und Erklärungen ergiessen sich in den sozialen Medien. Und es gibt Leute, die die Stimmung gezielt weiter aufheizen. Auf Twitter tauchte zum Beispiel ein Account mit dem Namen «_Naschkatze88_» auf. In den Tweets wird Verständnis für den Mordverdächtigen geäussert. So heisst es zum Beispiel: «Der Afrikaner hat noch sein Leben vor sich, mit ihm kann man arbeiten.»
Entsprechend hasserfüllt waren die Reaktionen auf die Tweets von «_Naschkatze88_», verbunden mit Androhungen von Gewalt. Wie die ARD berichtet, handelt es sich bei «_Naschkatze88_» um einen Fake-Account, der gezielt Hass schürt. Dieser Hass wird auch von AfD-Politikern weiterverbreitet.
Das gefälschte Profil und die angeblichen Forderungen nach mehr Verständnis für den Täter erinnern gemäss ARD an Fake-Zitate, die linken Politikerinnen nach der Kölner Silvesternacht 2016 zugeschrieben worden waren. Bei solchen «False Flag»-Aktionen agieren Rechtsradikale unter falscher Flagge: Sie geben sich als Linke oder Grüne aus, um diese zu diskreditieren und weiteren Hass gegen Ausländer zu entfachen.
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