Facebook-Aktie fällt auf Allzeittief
Seit gestern können Mitarbeiter und Geschäftspartner von Facebook die beim Börsengang erworbenen Aktien verkaufen. Und das tun sie offenbar, der Kurs gab in New York deutlich nach.
So tief ist der Kurs des Beteiligungspapiers von Facebook noch nie gefallen. In den ersten Handelsminuten verlor die Facebook-Aktie fast sieben Prozent und verzeichnete mit 19.69 Dollar ein neues Allzeittief. Im Mai war das Facebook-Papier beim Börsengang noch zu einem Preis von 38 Dollar gehandelt worden.
Grund war, dass Früh-Investoren und ein halbes Dutzend Direktoren nun ihre Anteilsscheine verkaufen durften, womit insgesamt rund 271 Millionen Facebook-Aktien in den Handel kommen konnten. Ob das zu Teilen tatsächlich der Fall war, bleibt unklar.
Interessant ist diese zweite Welle an Anteilsverkäufen vor allem deshalb, weil viele Alteigner im Verwaltungsrat von Facebook sitzen, dem höchsten Firmengremium. Sie haben damit Einblick in den Geschäftsverlauf und die Zukunftsplanungen des weltgrössten sozialen Online-Netzwerks. Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg darf allerdings erst ab dem Herbst weitere Aktien verkaufen.
Mehrere Haltefristen
Facebook hatte beim Börsengang Mitte Mai betont, es habe mehrere Haltefristen eingezogen, um eine Aktienschwemme zu vermeiden. In den kommenden neun Monaten enden mehrere dieser Fristen.
Insgesamt könnten Alt-Aktionäre in diesem Zeitraum 1,9 Milliarden Aktien verkaufen. Facebook warnte bereits, dass der Preis der Aktien «zurückgehen» könnte, sollte es zu «bedeutenden Verkäufen kommen». Der Preis der Facebook-Aktie ist seit dem Börsengang am 18. Mai bereits deutlich gefallen. Gestern lag er kurz vor Börsenschluss in New York bei 21.08 Dollar. Bei Ausgabe der Aktien kostete das Papier 38 Dollar. Anfang August war der Preis erstmals unter 20 Dollar gerutscht.
Zu den Aktionären gehört Microsoft
Zu den Unternehmen, die bereits vor dem Börsengang Aktien von Facebook besassen, gehören etwa Microsoft, die Risikokapitalgeber Accel Partners oder Tiger Global Management, die Bank Goldman Sachs oder der Investor Peter Thiel.
Der Analyst Michael Pachter vom Finanzdienstleister Wedbush hat vor Fristablauf gesagt, es sei unwahrscheinlich, dass führende Angestellte des sozialen Netzwerks ihre Aktien sofort verkauften. Würden beispielsweise Geschäftsführerin Sheryl Sandberg oder Finanzchef David Ebersman ihre Papiere anbieten, sähe das schlecht für das Unternehmen aus.
Der Grund liegt darin, dass enge Mitarbeiter von Insiderwissen profitieren und mit einem Verkauf den Anlegern signalisieren, dass es um die Firma nicht gut steht.
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