EZB pumpt wegen Schuldenkrise Geld in die Finanzmärkte Konjunkturabkühlung in der Eurozone erwartet
Die Europäische Zentralbank (EZB) ergreift mehrere Massnahmen zur Krisenbekämpfung in der Euro-Zone.
Sie werde Banken am 9. August für einen Zeitraum von sechs Monaten zu günstigen Konditionen Geld leihen, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag. Zudem verlängerte die Zentralbank die Möglichkeit für die Finanzinstitute, unbegrenzte Kredite für drei Monate aufzunehmen. Ziel ist es, den Banken - wie schon in der Wirtschafts- und Finanzkrise - ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen. Die Finanzinstitute, die viele Staatsanleihen hochverschuldeter Euro- Länder halten, hatten es zuletzt schwer, sich auf den Finanzmärkten frisches Geld zu besorgen. Den Leitzins beliess die EZB am Donnerstag unverändert bei 1,5 Prozent. Vor den Medien äusserte sich die EZB auch zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone. Sie stellt sich auf ein leichte Konjunkturabkühlung ein. Jean-Claude Trichet sagte, die jüngsten Daten zeigten eine gewisse Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den vergangenen Monaten. «Nun wird mit einer massvollen Expansion gerechnet», ergänzte Trichet. Er betonte zugleich, die Unsicherheit sei derzeit hoch. Die Risiken für die Konjunkturentwicklung hätten sich möglicherweise erhöht. Zur Inflationsentwicklung sagte Trichet: «Wir beobachten alle Entwicklungen hinsichtlich der Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität weiter sehr genau.» Ökonomen hatten vor der Pressekonferenz gesagt, eine erneute Verwendung der Worte «sehr genau» würde eine weitere Zinsanhebung noch in diesem Jahr signalisieren. An den Märkten wird bislang jedoch eine weitere geldpolitische Straffung wegen der Schuldenkrise in Europa nicht vor 2012 erwartet.
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